04.11.2013 Aufrufe

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

346 Weitere Behandlung der Schriftwerke.<br />

hervorruft, bestätigt der Inhalt, und man sollte deshalb die<br />

schon von Papebroch aufgegebene Legende billig nicht mehr<br />

benutzen.<br />

Nicht besser steht es mit der Vita S. Fridolini. Baltbel',<br />

Mönch in Säckingen, will das schmerzlich vermifste Leben des<br />

Stifters in einem andern auch von Fridolin gestifteten Kloster<br />

gefunden haben. Es mitzunehmen wurde ihm nicht erlaubt,<br />

etineaustwm seit membrana twn affuit! Da bleibt ihm denn<br />

nichts anderes übrig, als es, so gut es geht, dem Gedächtnifs<br />

einzuprägen und zu Hause aufzuschreiben. Niemals aber ist<br />

von der angeblichen Urschrift etwas an den Tag gekommen,<br />

deren Existenz daher Stälin mit Recht bezweifelt, während<br />

Mone keinen Grund dazu finden konnte.<br />

Ebenso wird es sich mit den Nachrichten verhalten, welche<br />

der Verfasser der Vita SS. Eucharii, Valerii et Materui<br />

in der Asche der verbrannten Stadt Triel' gefunden haben will:<br />

Haee de gestis sanetorum patrum post excidium Trct'erieae urbis<br />

reliquias eineris diligentil,s persc1"l,tantes sparsisin em-tulis<br />

set'ipta inven<strong>im</strong>us. 1 ) Besonders ergötzlich aber ist, was man<br />

in St. Alball's von der Auffindung der Passio S. Albani erzählte.<br />

Abt Eadmer, so berichtet Matthaeus von. Paris, machte<br />

Nachgrahungen in den Ruinen der alten Römerstadt Verulam,<br />

und da fand man in cuiusdam f1wri concavo deposito, quasi almariolo,<br />

cum quibusdam minoribl's libris et rotulis cu-iusdam<br />

codieis ignotum volumen, quod parum fuit ex tarn longaeva<br />

mora dcmolitum. Cuius nee litera nee idioma alicu-i ttme Ülvento<br />

cognitum prae antiquitate fuerat; venustae tamen formae<br />

ce manifestae literae fuerat (sic). Quarum epigrammata et ti·<br />

tuli aurcis literis fulserunt red<strong>im</strong>iti. Asseres querni, ligamina<br />

seriea pristinam in magna parte fort-itudinem ce de.corem retinuerunt.<br />

B) Es gelingt endlich einen uralten Priester aufzutreiben,<br />

der darin die Schrift und Sprache der alten Britten<br />

erkennt; der Abt läfst die Schrift übersetzen, wld nachdem<br />

das geschehen ist, zeriällt die Handschrift in Staub: exemplar<br />

') Friedrich, Kirchengeschichte Deutschlands I, 93.<br />

S) Vitae S. Albani abb. p. 41 ed. Wats.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!