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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Fälschungen. 341<br />

511 "ebenmäfsig verhmucht." Nach dl'n UeberblC'ibseln des<br />

einen zu schliefsen, waren es Missalien. 1)<br />

.Auch die Schwertfeger hrauchten PerguIUent zu Scheiden.<br />

Nie. Ellenbog jammert 1539 üher einen Pfarrer zu Memmingell,<br />

der Bibliotheken aufkauft und sie tur 5 Gulden den Centner<br />

nach Nürnherg verkauft. Bunt gradualia, rn/Iltum quülcm ponclcrantia;<br />

laborcm vero ct mantttn scriptoris si pmulcrcs, pilo<br />

distraltuntur, ut vaginis prcstcnt subducturam. 2 )<br />

. Aus einer Scbwerti>clwide kann also möglicber Weise ein<br />

Autor herauskommen, aber alles ist verloren, wenn da.s Pergament<br />

in die Hände der Goldscbläger und der Le<strong>im</strong>sieder gelangt<br />

ist. Deshalb sagt TI. Pcz (Thes. I Diss. p. LIV): "Ideone<br />

duubxat a priscis Coenohitis tot et tanta volumina exarata sunt,<br />

ut vel bibliopegis involucra librorum, vel musicariis folles et<br />

gluten, vel bractcatoribus mensulas (hi en<strong>im</strong> truculentissirni bibliotbecarum<br />

Pelopidae sunt) pararent?"<br />

4. Fälschungen.<br />

Eine Abhandlung über Fälschungen alter und neuer Zeit<br />

• würde einen eigenen Abschnitt in Anspruch nehmen und nicht<br />

hierher gehören. Ich werde mich aber hier auf einige Aeufsel'­<br />

lichkeiten beschränken. Ueber Fälschungen von Urkunden<br />

handelt sehr ausführlich, mit Anführung vieler merkwiirdiger<br />

Tbatsachen, der siebente Theil des Nouveau Traitc (VI, 110<br />

bis 281), wogegen aber Th. Sickel (Ulkk. der Karolinger I,<br />

21-26) mit Recht bemerkt hat, dafs die Verfasser in ihrem<br />

Eifer, die Möncbe und ihre Urkunden zu vcrtheidigm, zu weit<br />

gegangen sind. Unsere Archive sind voll von falschen Urkullden,<br />

von welchen viele lange Zeit für echt gpgoltcn und alleh<br />

rechtliche Wirkung gehabt haben. S) Vorzüglich tllt'rkwürdig.<br />

1) Chr. Petersen, Gesch. d. Hamb. Stadtbibl. (1838) S. 6.<br />

i) Geiger, Nie. Ellenbog S. 114 (Wien 1870 aus d. Oesterr. Vierteljahrsschrift<br />

f. kath. Theol.). Der.Abdruck mufs durch Conjec.turen lesbar<br />

gemacht werden.<br />

S) Vgl. oben S. 5 ff. In vielen Fällen hat ohne Zweifel Bestechung<br />

mitgewirkt. um unechten Urkunden Anerkennung zu verschaffen.

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