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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Rollen. 135<br />

erhaltene Briefe zeigen. Caesar zuerst ging in seinen Briefen<br />

an den Senat von dieser Form ab wid schrieb die sorgfältig<br />

ausgearbeiteten Schriftstücke in Buchform. 1 ) Rasch aufgenommene<br />

Protocolle liefsen sich auch nicht gut in paginas einzwängen,<br />

und bei Instrumenten, welche zu Wlterschreiben<br />

waren, mochte die Rücksicht hinzukommen, dafs der ganze<br />

Inhalt dem Blick frei vorliegen mufste. Thatsache ist, dafs die<br />

Sitte, in Columnen zu schreiben, in der Uebergangszeit abkam,<br />

und schon unter don Ravonuater Urkunden auf Papyrus sind<br />

. solche, in welchen die Zeilen zu gröfster Unbequemlichkeit des<br />

Lesers über die gamm Länge ohne Unterbrechung gehen.')<br />

Später schrieb man in der Regel der kürzeren Seite parallel<br />

(transversa charta), doch sind einige päbstliche Bullen in entgegengesetzter<br />

Richtung geschrieben. S)<br />

Der Länge nach ohne UnterbrechWlg geschrieben sind die<br />

XOV7:UXW, liturgischen Inhalts, so genannt nach den an beiden<br />

Enden befestigten Stäbchen. 4) Sonst aber schrieb man den<br />

kurzen Seiten parallel, und nähte, welm das Pergament nicht<br />

ausreichte, <strong>im</strong>mer eine Haut an die andere.<br />

Eine merkwürdige griechische Rolle der vaticanischen Bibliothek<br />

(Pal. 405) von etwa 1 Fufs Breite und 32 Fufs Länge<br />

(doch fehlt der Anfang) enthält eine bildliehe Darstellung der<br />

Kriego Josua's, nach guten ältereu Compositionen mangel~aft<br />

1) 8ueton. Caes. c. 56: "Epistolae quoque eius ad 8enatum extaut,<br />

quas pr<strong>im</strong>um videtur ad paginas et formam memorialis libelli conver.<br />

tis8e, cum antea consules et duces nonnisi transversa charta scriptas<br />

mitterent."<br />

I) s. Marini, I Papiri diplomatici p. 362.<br />

I) Bei Tardif, Monuments llist. sind 2 Bullen der Länge nach geschrieben.<br />

Die gewöhnliche Form hat auch das Privileg des B. Landericus<br />

von Paris f. 8t. Denis v.652, eine sehr lange Pap.-Rolle mit vielen<br />

Unterschriften, pI. X. Eine Bulle Benedicts 111 hat 21 Furs Länge auf<br />

2 FuCs Breite.<br />

4) Montfal1con, PaI. GI'. p.34. Von der fast 16 Furs langen Liturgie<br />

des h. Basilius <strong>im</strong> Escorial, saec. XIII. sagt MilIer, Catalogue des<br />

ManllScrits Grecs (Paris 1848) p. 499 nicht, wie sie geschrieben ist. Der<br />

Name bezeichnet später einfach kirchlich~ Hymnen, ohne Rücksicht auf<br />

die Form der Handschrift.

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