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Das Schriftwesen im Mittelalter

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514 Bibliotheken lind Archive.<br />

Laien zahlreich besuchte Bibliothek zu St. Ulrich und Afm<br />

vergleichen. Auch andere Klosterbibliotheken erhalten sich in<br />

besserem Zustand oder werden hergestellt; sonst macht nur an<br />

Universitäten ein gröfseres Bedürfnifs sich geltend, was<br />

aueh die Natur der Bibliotheken best<strong>im</strong>mt.<br />

In Italien konnte Savigny keine Spur von Universitätsbibliotheken·<br />

entdecken; die Stationarien Yel'Sahen Lehrer und<br />

Schüler mit Büchern. Den anderen Ländern dagegen eigenthümlich<br />

sind die als fromme Stiftungen gegründeten Collegienadel'<br />

Bursen, denen wohl niemals eine Bibliothek<br />

fehlte. In Paris vermachte um 1270 Stephan, Archidiaconus<br />

von Canterbury, seine Bücher der Kirche Notre-Dame zu dem<br />

I1wecke, sie an arme Studenten der Theologie zu vl'rleillcn;<br />

Peter von Joigny vermachte 1297 die seinigen dired den armen<br />

Studpnten. 1 ) Aber diese, durch viele Schenkungen bereicherte<br />

Bibliothek gerieth· in grofse Vernachlässigung, während jenseit<br />

der Seine die Schulen erhlühten und. ein College nach dem<br />

andern gestiftet wurde. Den Anfang bildete 1253 die berühmte<br />

Stiftung Roberts de Sorbona; 2) hier wurde 1289 ein librarium<br />

errichtet pro libris cathenatis ad communem I'lociorum utilitatr/n.<br />

Der <strong>im</strong> folgendml Jahre per socios de (lomo de lib,.;s<br />

verfafste 'Catalog mit einer gelehrten Einleitung ist noch vorhanden;<br />

3) er umfa[st 1017 Bücher. Durch viele Schenkungen<br />

war sie gehildet und wurde sie fortwährend vermehrt; die<br />

librarii wurden durch die socii aus ihrer Mitte erwählt. Alle<br />

socii hatten einen Schlüssel zur libm"ia communis und konnten<br />

Fremde einführen. Hier lagen alle Bücher an Ketten, und die<br />

.Statuten von 1321 verordnen, daf.., von jedem vorhandenen<br />

Werke wenigstens ein Exemplar, und zwar das beste, J.ier<br />

verwalll:t werden soll. Obgleich zuweilen auch die Ketten<br />

nieht vor Entwendung schützten, so war doch durch diese<br />

') A. FrankIin S. 8. 12. Trotz der 1429 neu angeschafften Ketten<br />

snchte man !Jen fortgesetzten Di('bstählen durch Androhung des Bannes<br />

zu steuern, S. 2:!. öD. Einige Bücher waren in tliesauro ecclesiae, S. öl.<br />

1I) A. FrankIin S. 224 ff.<br />

") Ahdrnck mit Fars. I. c. H. :304 ff.

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