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Das Schriftwesen im Mittelalter

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326 Weitere Behandlung der Schriftwerke.<br />

von Rockinger gesammelten Stellen ist illigare der gewöhnliche<br />

Ausdruck, einmal S. 206 incorperiren (a. 1499).1)<br />

Frühzeitig schon kommen eigene Stiftungen für die Einbände<br />

der Bücher vor. Karl der Grofse schenkte <strong>im</strong> Dec. 774<br />

an St. Dems einen Wald mit der Jagd auf Hirsche und Rehe,<br />

ex quorum c01·iis libros ipsius sacri loci cooperiendos ordinav<strong>im</strong>us,<br />

2) und gestattete <strong>im</strong> März 800 dem Kloster St. Bertin<br />

die Jagd tam ad volumina librorum tegenda q'uam ad manicias<br />

et zonas faciendas. 3)<br />

Den Karthäusern schickte der Graf Wilhelm von Nevers<br />

aus Bewunderung ihrer strengen Zucht Gold und Silber zum<br />

Geschenk; da sie aber das zurückwiesen, bo-um tergora et pergamena<br />

plur<strong>im</strong>a retransmisit, quae paene inevitabiliter ipsis<br />

necessaria esse cogno-vit. ') Hoel Graf von Cornouaille (t 1084)<br />

sah einst in der Kathedrale von Qu<strong>im</strong>per auf dem Altare ein<br />

Buch ohne Einband, dessen Blätter sich ablösten; da schenkte<br />

er zum Einband der Bücher die Felle der auf seinem Gut<br />

Qlliberon getödteten Hirsche. b)<br />

Oft besorgten die Geistlichen den Einband selbst. In dem<br />

schön geschriebenen Sanctgaller cod. 260 aus dem neunten<br />

Jahrhundert steht: Monacki UUickrammi mon·itis llartpertus<br />

ecce diaconus ornavit tkecam kam.<br />

Te precor, 0 lector, cum sumpsens Ipse libellum hune,<br />

Tunc tu bis ambobus dic miserere deus. 6)<br />

1) Auch 1502 6 den. für ain plab, kauft lIfonaci, ad "incorperandum,<br />

wird wohl auf den Ankauf von blaugefärbtem Pergament zum<br />

Einband zu beziehen sein. Rock. S. 207 (Il, 41).<br />

11) Sickel K. 33, nicht ganz unverdächtig.<br />

8) K. 161. <strong>Das</strong> Jahr ist zweifelhaft.<br />

') Guibertus Novig. de vita sua I, 11. Opera p. 468.<br />

8) BibI. de l'Ecole des Chartes 5. Serie III, 40 aus Dom Morice,<br />

Preuves de l'histoire de Bretagne I, 378.<br />

8) Scherrers Verz. der StiftsbibI. S. 98.

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