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Das Schriftwesen im Mittelalter

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40 Schreibstoffe.<br />

Montel<strong>im</strong>art mag wirklich als Urkunde gedient haben,während<br />

die Inschrift aus S. Maria Maggiore in Rom bei Marini, Pap.<br />

dip!. n. XCI. ausdrücklich bezeugt, dafs sie aus den authentischen<br />

Schrift{ln entnommen ist. In Civita Castellana befinden<br />

sieh, wie Gregorovius berichtet (Wanderjahre IV, 62), in der<br />

Vorhalle der Kirche alte Inschriften, die älteste über eine<br />

~<br />

Schenkung an die Kirche aus dem neunten Jahrhundert. Ur-<br />

'"r<br />

kundlichen Charakter lllt"rauch an der römischen Kirche SS.<br />

Giovanni e Paolo die Bestätigung des in älterem Original aufgenommenen<br />

Güterbesitzes durch Gregor VII. 1)<br />

Diesen Urkunden fehlt die Bestätigung durch das Siegel,<br />

und in uen Fällen, wo verliehene Privilegien in Stein oder Erz<br />

ausgestellt wurden, werden wir annehmen dürfen, dafs ein<br />

eigentliches Original auf Pergament vorhanden war, auch wo<br />

der Aussteller selbst eine solche Schaustellung anordnete. So<br />

verlieh 1105 der König Balduin von Jerusalem den Genuesern<br />

grofse'Privilegien, welche er mit goldenen Buchstaben aufeiner<br />

Stoinplatte am h. Grabe aufstellen liefs. l ) Die Privilegien,<br />

welche Heinrich V deQ.·SReierern 1111 verlieh, liefs er in.<br />

goldenen Buchsta:ben auf einer ehernen Tafel über dem Hauptthore<br />

des Doms aufstellen, und die Bürger haben später die<br />

Bestätigung durch Friodrich I von 1182 hinzugerogt. S) In<br />

Mainz liefs Erzbischof Adalbert die von ihm 1135 den Bürgern<br />

verliehenen.Freiheiten in die ehernen Thüren des Domes eingraben.<br />

') Die Bürger von Montel<strong>im</strong>art stellten ihren Freibrief<br />

von 1198 an ihrer Stadtmauer zur Schau. Die Mcssinesen<br />

liefsen die von Heinrich VI ihnen verliehenen Privilegien auf<br />

1) llibl. de l'Ecolc des Chartes XXXIV, 260-266.<br />

2) Cafari Liberatio Orientis, Mon. Germ. SS. XVlll, 48 cf. p. 49, 37.<br />

S) Heinrich V sagt: hoc insigne stabili e:.c materia, ut maneat, compositum,<br />

littetiB aUf'eis, ut deceat, expolitum, nostrae <strong>im</strong>aginis interpositione,<br />

utvigeat, corroboratum, in ipsius templi fronte, ut pateat, annitente<br />

nostr()f'U!n opera civium constat expositum. Ueber die weiteren<br />

Schicksale und die wiederholte Erneuerung der Inschrift berichtet E. C.<br />

Baur in der Lebensbeschreibung Lehmann's.<br />

6) Später an die Liebfrauenkirche versetzt. sind sie 1804 ihrer Best<strong>im</strong>mung<br />

zurückgegeben, nach Schaab, Gesch. v. Mainz 11, 37.

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