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Das Schriftwesen im Mittelalter

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532 Bibliotheken und Archive.<br />

mit Pergament überklebt und beschrieben, das Ganze an einer<br />

starken eisernen Kette aufgehängt. 1)<br />

Eine nicht ullzweckmäfsige Art der Aufstellung für die<br />

grofsen Folianten besteht dariil, dafs sie mit dem Rücken gegen<br />

die Wand gestellt, auf dem Schnitt mit grofsen Buchstaben den<br />

Titel tragen. So ist die <strong>im</strong> Germanischen Museum zu Nü~berg<br />

aufgestellte Scheurlsche Bibliothek beschaffen, so die<br />

Bibliothek <strong>im</strong> EscoriaI. Man findet die ..Titel auch, wo die<br />

Bücher hingelegt wurden, auf dem unterell Schnitt geschrieben<br />

oder mit Stempeln eingebrannt.<br />

Verzeichnisse der Bibliotheken haben wir in sehr grofser<br />

Zahl und aus alter Zeit. Die Statutell verordnen überall, die<br />

vorhandenen und die ausgeliehenen Bücher sorgfältig zu verzeichnell.l!)<br />

Sehr zweckmäfsig zur Wiedererkennung der Bücher<br />

ist die Ei;lrichtung der französis9hen Inventarien, wo die Anfangsworte<br />

des zweiten Blattes, zuweilen auch die des vorletzten<br />

verzeichnet werden. In Oxford ist der Catalog der<br />

vom Herzog von Gloucester geschenkten Bücher cum initiis sccundo-mm<br />

foliorum. S) Auch in Heidelberg waren die Anfänge<br />

der zweite 11 und der letzten Blätter verzeichnet.')<br />

5. Die Archive.<br />

Urkundell möglichst sicher aufzubewahren mufste frühzeitig<br />

als ein dringendes Bedürfllifs erscheinen, vorzüglich für<br />

die geistlichen Körperschaften, welche sich nicht auf die Beweiskraft<br />

ihres Schwertes verlassen konnten. Aufserdem hatten<br />

diese bessere Gelegenheit zu sicherer Aufbewahrung; sie waren<br />

weniger gewaltsamen Wechselfällen ausgesetzt, uncl es ist claher<br />

nicht zu ve~W1indern, dafs die kirchlichen Archive viel<br />

höher hinaufreichen als die weltlicheu.<br />

1) Jetzt in der Berliner BibI. Cod. lat. foI. 822.<br />

') vgl. z. B. die Statuten des Freisinger Domcap. u. der Reg. Chorherren<br />

bei Rockinger, Zum baier. Schriftw. S. 226 \II, 60). Czerny,<br />

BibI. v. St. Floriall S. !'\2-87.<br />

3) Anstey, Mun<strong>im</strong>cnta Academica p. 758; vgI. auch S. 226-22R.<br />

') Wilkcll S i.l2.

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