04.11.2013 Aufrufe

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

520 Bibliotheken und Archive.<br />

grofse Stiftung in Ausführung des Testamentes seiner Frau.1)<br />

In Hamburg ist 1469 eine Sammlung von 40 Bänden medicinischen<br />

Inhalts für den Stadtarzt nachzuweisen; 1480 macht<br />

der Bürgermeister Job. Meuermeister ein grofses Legat zu der<br />

eben errichteten neuen Liberey der Stadt.!) In Lübeck w~rden<br />

in einer alten Schilderung aus dieser Zeit bibliotece numero<br />

librorum ditiss<strong>im</strong>e erwähnt. S ) In Frankfurt wurde 1477 einc<br />

Stiftung an das Karmeliterkloster für die Bibliothek gemacht,<br />

damit die bucher, Gvt dem keren zu ere, synet' Zieben mutter<br />

und dem gemeyn folelc. zu notse, defs da erZieher ve-rwaret<br />

werdent. Im Anfang des 16. Jahrh. folgte eine Stiftung zur<br />

Erbauung einer cigenen städtischen Bibliothek.')<br />

. 4. Einrichtung der Bibliotheken.<br />

Die ganze Einrichtung antiker Bibliotheken ist in den angeführten<br />

Werken von Geraud u. a. ausreichend beschriebcn<br />

(vgl. auch oben &. 134). Häufig sieht man auf alten Darstellungen<br />

runde verschliefsbare Kasten mit Bücherrollen, und man<br />

hat sie auch in Herculaneum gefunden, in demselben Hause,<br />

in welchem die Bibliothek entdeckt wurde; 1'1) später kommen<br />

auch viereckte, mit Büchern gefüllte vor. Die Evangelisten<br />

haben in den Bildern der Handschriften einen solchen neben<br />

sich, namentlich in den nach antiken Mustern gearbeiteten ,der<br />

karolingischen Zeit. Auch ihr Schreibpult ist zuweilen ein mit<br />

Fächern, worin Bücher sich befinden, versehenes Gestell.<br />

Vom Schulknaben sagt Juvenal X, 117:<br />

Quem sequitur custos angustae vernula capsae.<br />

1) Steft'enhagen in d. Zeitschr. f. Rechtsgesch. X, 306-308 mit<br />

Auszug der juristischen Bücher aus dem erhaltenen Catalog.<br />

t) Petersen, Gesch. d. StadtbibI. S. 7 u. 8, mit Beziehung 'auf<br />

Julius, Beitrag zur ältesten Gesch. d. Ramb. Medicinalverfassung,<br />

Ramb. 1828. .<br />

8) Am. d. Germ. Museums XX (1873) 35.<br />

') Kriegk, Deutsches Bürgerthum, N.F. S. 66. BibI. d. Stadt Nürnberg<br />

<strong>im</strong> Predigerkl. Am. d. Germ. Mus. XX (1873) 161.<br />

6) Jorio, Offtcina de' papiri p. 15. Tav. 1.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!