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Das Schriftwesen im Mittelalter

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182 Die Schreibgeräthe und ihre Anwendung.<br />

dafs ein Unterschied von :JwQarQaq;or; und xaQarQaq;u; nicht<br />

anzunehmen ist.<br />

Die Linie selbst hiers rQaflfl~, linea, in spätem Mönch~<br />

latein riga.<br />

In sehr alten Handschriften, wie in dem Evang. S. Marci<br />

in Prag, auch in den westgothischen Fragmenten, Cod. Lat. f.<br />

327 i~ Berlin, sind die Punkte in der Mitte zwischen den Columnen;<br />

später an den äufsem Rändern. Die Linien gehen<br />

anfangs über die ganze Breite, od~r auch über zwei Seiten<br />

zugleich, bleiben aber später zwischen den senkrechten, gewöhnlich<br />

doppelten Abschnittlinien, und gehen nur oben und<br />

unten noch über das ganze Blatt. Wo nur Eine Seite zu beschreiben<br />

war, hat man auch die eingedrückten Linien auf<br />

der Rückseite gezogen. 1)<br />

Die Löcher bleiben <strong>im</strong>mer deutlich sichtbar, wenn SIe<br />

nicht be<strong>im</strong> Einband weggeschnitten sind.<br />

,<br />

3. Schreibwerkzeuge.<br />

Auf Wachstafeln schrieb man mit dem Griffel.<br />

Bei dem Gebrauch <strong>im</strong> Alterthum 'ist es überflüssig hier zu<br />

verweilen; I) man hat deren genug. Im Musee de Cluny sind<br />

.unter den in Frankreich gefundenen gallorömischen Gegenständen<br />

n. 3468 zwölf beinerne Griffel, einige oben kugelfOrmig,<br />

andere Init einem Schäufelchen. Andere aus späterer Zeit<br />

wurden schon oben S. 69 erwähnt. Besonders merkwürdig wäre<br />

der von Chifflet abgebildete Griffel des Königs Childerich,<br />

wenn nicht der AbM Cochet, Tombeau de Childeric p. 214<br />

nachgewiesen hätte, dafs es eine fibula ist; auf der folgenden<br />

Seite giel!1; er einige Ahbildungen bronzener Griffel aus merowingischer<br />

Zeit.<br />

Die Benennungen haben zweierlei Ursprung; Griilor;, stilus,<br />

kommt <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong> seltener, gewöhnlich in übertragener Bedeutung<br />

vor. Doch heifst es von einem Prager Studenten:<br />

') Rockinger, Zum Baier. <strong>Schriftwesen</strong> S. 29.<br />

I) s. Marquardt, Röm. Privatalterthümer II, 383 n. 34{)1. Im Berliner<br />

Antiqu~rium sind Griffel <strong>im</strong> Bronzez<strong>im</strong>xner.

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