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Das Schriftwesen im Mittelalter

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138 Formen der Bücher und Urkunden.<br />

stammend, <strong>im</strong> Archiv von S. Peter in Salzburg, wie mir Herr<br />

P. Willibald Hauthaler freundlichst mitgetheilt hat. Die Anzeigen<br />

geschehen jetzt durch Briefe, heissen aber noch <strong>im</strong>mer<br />

Hotteln.<br />

Rollen mit Abbildungen wurden be<strong>im</strong> Vorzeigen der Heiligthümer<br />

benutzt, wie sich dergleichen <strong>im</strong> Münchener Nationalmuseum<br />

befinden. Verwandter A.rt war die Rolle in der Bibliothek<br />

der Herzogs Carl von Orleans: La Vie de Nostre<br />

Dame, toute historwe, en un roule de parchemin, couvert de<br />

drap d'o'r, en fraw;ois. 1 ) In der Bibliothek des Herzogs Jean<br />

de Berry war une· bible abrevwe en un grant role, richement<br />

histo·riee et enluminee, und zwei mappemondes auf Pergamentrollen<br />

in Futteralen. l ) Und in Sanet Gallon eine Rolle von<br />

13 Fufs Länge mit der Beschreibung von Rom und der Angabe<br />

der dort zu gewinnenden Indulgenzen aus dem 14. Jahrhundert.<br />

S )<br />

Auch Chroniken kommen in dieser Form vor. So die<br />

Chronik von Novalese aus dem 11. Jahrhundert, eine Palme<br />

breit, 11 Meter lang.') 28 Pergamentstücke sind übrig; die<br />

eine Seite ist ganz, die andere halb beschriebon. Aus derselben<br />

Zeit ist der Rotulus historicus von Benedictbeuern, 8 Fufs<br />

lang, 10 Zoll breit; auf der Rückseite stehen die Nomina benefactorum<br />

und spätere Notizen. li ) Beide sind unvollständig,<br />

weil die Nähte sich gelöst haben und einzelne Stücke verloren<br />

sind. Vorzüglich aber wählte man diese Form für Bilderchroniken,<br />

welche vielleicht zum Aufllängen an der Wand und<br />

für den Unterricht best<strong>im</strong>mt waren. Eine eliorm lange .Rolle<br />

aus England, welche auf der einen Seite eine Chronik bis auf<br />

Edward II, auf der anderen eine kürzere bis zu Christi Tod<br />

enthält, hat der Besitzer, Herr Joseph Mayer in Liverpool,<br />

ganz facs<strong>im</strong>ilieren lassen.<br />

1) BibI. da l'Ecole des Chartes V, 76.<br />

11) Hiver de Beauvoir, La Librairie de Jean duc de Berry (Paris<br />

1860) S.17 u. 57.<br />

B) Cod. 1093. Scherrer, Verzeichnüs der StütsbibI. S. 405.<br />

') ed. Bethmann, Mon. Germ. SS. VII, 73.<br />

") ibo IX, 210. Vgl. Rockinger, Zum baier. Schrütwesen S. 56.

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