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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Malerei. 313<br />

Entwickelung, die verschiedenen Phascn der Kunst in kurzem<br />

Umrifs zu betrachten.<br />

Während <strong>im</strong> Bereich des zerfallenden Römerreiches alle<br />

Kunstübung unterzugehen drohte, entfaltete sich aufserhalb<br />

seiner Grenzen in Irland ein höchst merkwürdigcs KUllstleben;<br />

in enger Verbindung mit Musik und Sculptur, vorzüglich künstlicher<br />

Arbeit in Gold und Erz, erblühte in den' i.rischen Klöstern<br />

die Kalligraphie, und die wunderbar schönen Handschriften<br />

wurden init reichstem Schmuck der Ornamentik versehen.' Von<br />

Dagaeus, der 5i56 gestorben sein soll, heifst es <strong>im</strong> Kalender<br />

von CasheI: Hic Dagaeus {uit {aber tam in ferro quamin<br />

aere, ct scriba insignis. Fabricavit en<strong>im</strong> trecentas eampanas,<br />

trccenta peda pastoralia, et scripsit trecentos libros cvangeliorum;<br />

(uitque pr<strong>im</strong>arius S. Kieruni {aber. 1) Die Ornamente<br />

bestehen theils in sehr phantastischen Initialen, mindestens der<br />

Einfassung der Capitalen mit rothen Punkten, theils in den<br />

künstlichsten Verschlingungen schmaler Streifen von verschiedenen<br />

lebhaften gut zusammengestellten Farben; Spiralen treten<br />

als besondors charakteristisch hervor. Dazwischen erscheinen<br />

ganz willkürlich und wie Arabesken behandelte Thiergestulten,<br />

vorzüglich Köpfe von Schlangen und Vögeln, aber auch abgesonderte<br />

Bilder der Evangelisten, der Kreuzigung, in welchen<br />

die mell8chliche Gestalt nicht minder willkürlich und arabeskenhaft<br />

behandelt ist, so· dafs die häfslichen Mifsgestalten einen<br />

auffallenden Gegensatz bilden zu den eigenthümlichen aber geschmackvollen<br />

Ornamenten. 2)<br />

1) Acta. SS. Aug. III, 656. Die Vita enthält mehr darüber.<br />

I) s. Schnaase, Geschichte der bildenden Künste IV, 2, 456 f.<br />

Astle, On the Origin and Progress of Writing, aus welchem nach Westwood<br />

Silvestre seine Blätter genommen, die Diute aber verkehrter Weise<br />

blafs gemacht hat. Die schönsten ältern Abbildungen in Westwood's<br />

Pa!. sacra, vg!. dessen Aufsatz über Keltische Ornamente bei Owen<br />

Jones, Grammatik der Ornamente (1856) S. 92-99 mit einigen Proben,<br />

Digby Wyatt S. 13 ff. VorzUglich instructiv, auch mit schönen Ab-.<br />

bildungen F. Keller, in den Mittheilungen des Züricher antiquar. Vereins,<br />

Blllld VII, 1850. <strong>Das</strong> vorzüglich~te Prachtwerk ist jetzt: Westwood's<br />

MiniatureIl aud Ornaments of Anglo-Suon and Irillh Manuscriptll, Oxford

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