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Das Schriftwesen im Mittelalter

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176 Die Schreibgeräthe und ihre Anwendung.<br />

Nach den Statutis Cartusiensium gehört auch Kreide zu<br />

dennothwendigen Geräthen, und Caesarius von Heisterbach<br />

setzt cretata zwischen pttmicata und liniata. In dem SChOD<br />

öfter angeführten alten Wörterbuch heifst es: creta, kreid, est<br />

lapis albus, vel naturalis vel artificiose confectus, qui per corrosionem<br />

p'ulverisatur super pergamenum, ne defluat sive diffundatur<br />

incaustum. Und gleich darauf: Corrosorium, schab<br />

.eyssen, ponitur pro instrumento scriptoris, per quod creta d<strong>im</strong>inuitur<br />

in pulverem spargendum in pergameno.<br />

In einem Münchener cod. saec. XII steht: Purga pergamenum<br />

cum pumice, et postea ·inmitte tritum calicem, woiür<br />

wohl zu verbessern ist tritam calcem. l ) Rockinger 11) theilt<br />

verscbiedene anoere Anweisungen für das crediren mit, die Anfertigung<br />

eines eigenen credir stains. Die Kreide hatte auch<br />

üble Wirkungen, besonders wenn man zu viel nahm, und der<br />

Anonymus Bernensis S ) räth deshalb dem Maler: Si hoc est, quod<br />

scriptura quam coloraturus es, sit n<strong>im</strong>is confecta de illa petra,<br />

quae creta dicitur, !ncut a nonnullis scriptoribus solet [ieri, expelle<br />

eam {oras de scriptura, feriendo du,riter in pergameno ;<br />

exinde namque albescit omnis color, quin etiam <strong>im</strong>ped<strong>im</strong>entum<br />

max<strong>im</strong>um pe'Ymae facit .~cribae, ita ut ipsa non possit ire in<br />

perganu,'fl1mt. Sed tu parum frica digito locum ipsum, ubi<br />

fabricaturus es litteram.<br />

Auch bei Correcturen kommen dieselben Werkzeuge und<br />

Ausdrücke vor (s. unten), aber Alexander Neckam empfiehlt<br />

dazu den Eberzahn: Habeat et dentenl verris (mutltu) sive<br />

apri (sengler) sive leofe (illius alit-is) ") ad policndum pergamenum,<br />

ut non liquescat littem, non dico elemmltum, sive<br />

litura facta sit, sive littet"as a scriptis cancelaverit.<br />

Ganz vermeiden .liefsen sich fehlerhafte Stellen nicht, die<br />

1) SB. der Münch. Acad.1873 S. 713. Crrla, angl. calke, Wright, p. 21 L<br />

11) Zum baier. <strong>Schriftwesen</strong> S. 26.<br />

8) Nach dem Theophilus ed. Ilg I, 391.<br />

') Hec leoffa, (e, est ales habens Umgos dentes, et est nometl grecum.<br />

Commentar, den Wright, Vocabularies p. 116 anführt. Zäbne von Wolf,<br />

Bär, RoCs werden zum planieren, praniren, pollieren der goldenen und<br />

silbernen Schrift empfohlen, bei Rockinger S. 48.

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