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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Die Zubereitung des Stoffes. 175<br />

meint, auch zur Bereitung vou Pal<strong>im</strong>psesten diente, und die<br />

Urheber der Glossen das <strong>im</strong> Sinne hatten, ist möglich.<br />

Ein ähnliches Werkzeug ist die plana, welche aber bei<br />

Alexander Neckam erst nach dem rasorium Wld dem B<strong>im</strong>s~ein<br />

kommt: et pumicem (pumice) habeat mC}'Tdacem, et planulam<br />

(plane) ad purgandum et equandum superficiem pergameni.<br />

Auch Job. de Garlandia nennt sie unter den instrumenta clericis<br />

necessaria: 1) pumex cum plana et creta. Commentar dazu:.<br />

plana proprie dicitur instrumentum {erreum, cum quo pergameniste<br />

preparant pergamenum.<br />

<strong>Das</strong> ist also das planare, planieren.<br />

Auf das Abschaben folgte die Glättung mit B<strong>im</strong>stein<br />

(pumicare, poncer), welche in den angeführten Stellen oft genug<br />

erwähnt ist. Auch bei den Alten kommt der pume.x vor, und<br />

Ovid z. B. sagt Trist. I, 1, 11: Nec {ragili geminae poliantur<br />

pumice (rootes. Aber eben aus dieser Stelle sieht man auch,<br />

dafs er nur zur äufserlichen Glättung des Schnittes, wenn wir<br />

diesen Ausdruck auf die Eudßächen der Rollen übertragen<br />

dürfen, verwandt wurde. Der byzantinische Schreiber dagegen<br />

bedurfte der xl(J1j(!~ zum Schärfen des Schreibrohrs. Im Ahendlande<br />

aber wurde das Pergament damit abgerieben, und auf<br />

vielen Handschriften sieht man die feinen parallelen Striche<br />

sehr deutlich. Ob es in Italien vorkommt, wo das Pergament<br />

gleich durch die erste Fabrication eine glattere Oberfläche erhalten<br />

zu haben scheint, ist mir zweifelhaft. In dem alten<br />

Wörterbuch <strong>im</strong> Serapeum XXIII, 277 heifst es: Pumex, b<strong>im</strong>ss,<br />

est lapis lcvis et porosus, quasi Bit ex spuma maris coagulatus,<br />

quo utuntur scriptores ad asperitates pergameni tollendas.<br />

Andere Glossen haben die Ausdrücke: p<strong>im</strong>{Je, pambst, bym{J, t)<br />

vom ahd. pumis.<br />

J) G~raud, Paris sous Philippe-le-Bel p. 602: Wright, Vocabularies<br />

p. 132.<br />

11) Mone's Anz. VIII, 251. 253. Diefenbach 228. Anglice pomege,<br />

Wright p. 210. Ein kllnstlich zusammengesetztes pumiceum ohne B<strong>im</strong>stein<br />

bei Rockinger S. 39. In Tegernsee zahlte man 1497 24 den. mnb<br />

pymsen, ibo S. 50.

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