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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Die Schreiber. .,<br />

1<br />

die Stelle des verstorbenen dictator eines Bischofs, 1) und Sal<strong>im</strong>bene<br />

bezeichnet S. 21 Gerard, den Verfasser eines liber de<br />

didamine, als magnus didator nobilWris stili, S. 66 den Cardinal<br />

Thomas von Capua als melior dictator de curia. I) Benvenuto<br />

von Imola nennt Petrus de Vineis magnus didator stili<br />

missorii, cursivi, curialis. S) Ein Erfurter Student <strong>im</strong> 15. Jahrh.<br />

bezeichnet die verschiedenen niedrigeren Sphären; indem er<br />

berichtet, dars er durch die Unterweisung seiner Lehrer erudicione<br />

rethoricalis facundie ausgerüstet sei, auch formas dietandi<br />

von ihnen erlangt habe, bittet er um Empfehlung, nam curie<br />

militari suf{icünter spero me preessc. Nam stilo civitatis spcrarem<br />

me preessc. Nam curie episcopali sperarem me preesse. t)<br />

Wir durften es nicht unterlaSsen, diesen Sp.rachgebrauchzu<br />

erläutern, obgleich die Dictatoren als Autoren eigentlich<br />

nicht in den Rahmen unserer Aufgabe fallen. Auch von der<br />

Einrichtung der Kanzleien gehören hierher nur die äufseren<br />

Formen. Die wichtigste und merkwürdigste von allen ist die<br />

päbstliche, in ununterbrochener Tradition der Römerzeit sich<br />

anschliersend. 6 ) Abgesehen von den in Bullen wld sonst genannten<br />

Beamten erfahren wir jedoch wenig Einzelheiten bis<br />

auf das schon oben S. 244 benutzte Pasquill, welches dem<br />

13. Jahrhundert angehören mag. Ueber die Kanzleigebräuche<br />

unter Innocenz III hat Leopold Delisle eine sehr gründliche<br />

Untersuchung veröffentlicht. 8) Die verschiedenen Anleitungen<br />

zum Briefstil pflegen sich wohl auch mit den Formalitäten der<br />

Bullen zu beschäftigen, allein diese Angaben sind sehr ungenüg~nd<br />

und oft geradezu irreleitend. Conradus da Mure (1275)<br />

I) Sitzungsber. d. Münch. Akad. 1872 S. 581-<br />

2) vgl. ibo p. 192. Er schrieb für Gregor IX an Friedrich II den<br />

Brief Miranda tuis sensibus.<br />

B) Muratori, Antt. III, 319 ed. Aret.<br />

4) Formel der Epistole GruningeT8 <strong>im</strong> cod. Lubec. 152 f. 60 v. Die<br />

letzten Sätze sind zur Auswahl.<br />

B) Vgl. Nouveau Traite, Tome V. Marino Marini, Diplomatica Pontificia,<br />

Roma 1841. 4.<br />

8) Bibliotheque de l'Ecole des Chartes IV, 4. Vgl. auch }

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