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Das Schriftwesen im Mittelalter

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388<br />

Die Senreiber.<br />

libros quos dictabat, propria manu scribebat. Caesarius VOll<br />

Heisterbach Dial. XII, 94 erzählt von einer Nolme, die eigenhändig<br />

an einen Mönch schrieb, um ihn zur Rückkehr zu bewegen:<br />

litteras ipsa dictavil et scripsit.<br />

. Es ist nutzlos, noch .mehr Beispiele zu häufen, nur will<br />

ich aus dem 15. Jahrhundert noch die Worte des Thomas a<br />

Campis in der Vita Gerh. Groot. c. 3 anführen: En liec est<br />

copia et series litterarum mearum quas manu mca dictavi. In<br />

der zweiten Hälfte des elften Jahrhwlderts beginnen auch schon<br />

mit Alberich von Monte Cassino die zahllosen A.rtes und'<br />

Summae dictaminis. Thomas von Capua unterscheidet dre<br />

Arten: prosaicum ut Cassiodori, mctricum ut Virgilii, rithmieum<br />

'/At pr<strong>im</strong>atis. 1 ) Sehr häufig ist dicta1U~m ein Gedicht nach<br />

heutigem Sprachgebrauch, wie denn auch roman. dictar, ditar,<br />

und unser dieltten dasselbe Wort ist. In Lamhrcchts Alexander<br />

heifst es:<br />

er dihte selbe einen brief:<br />

mit siner hant er in screib.<br />

Zu den zahlreichen Stellen, welche hierfür <strong>im</strong> Gr<strong>im</strong>mschen<br />

Wörterbuch angeführt sind, füge ich noch einige hinzu. In<br />

dem Zeitbuch des Eike von Repgow ed. Mafsmann p. 84 heifst<br />

es von der römischen Dictatur: de het dietatura: so UJt' se<br />

hadele, de dichtede dat recht. Im Prolog zur Glosse des säcbs.<br />

Landrechts ed. Homeyer p. 47 werden die Worte Pro dietantis<br />

nomine noli intcrrogare übersetzt durch: Du sealt' lQ.1~ de vl'agr<br />

din, we si der glossen dichter. Bei Königshofeu heifst es ZUlU<br />

Jahr 1322: do wart der stetic b'uch gedichtet 'und gemallt, do<br />

der stette recht und gesetzede inne stont zu Strosburg. ll) Prosatm'<br />

wird in dem Vocabularius opt<strong>im</strong>us saec. XIV (ed. W.<br />

Wackernagel, Basel 1847) S. 37 erklärt durch ein brief tiehter<br />

ald ein buoehtieliter, prosa durch ein. langs gedichte, tnd-riji{;lltot'<br />

durch ein verstichter. In den Geschichtsquellen des Erzstifts<br />

Bremen ed. Lappenberg S. 55 heifst e~: so hebbe wy desset<br />

') Ha.hn, Coll. MonD. I, 280.<br />

t) Städtechroniken, Strafsburg IJ, 743.

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