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Das Schriftwesen im Mittelalter

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154 Fonnen der Bücher und ITrkunden.<br />

Leben 1) heifst es: lt"brarius ... pervideat scripturam fratrum<br />

nostrorum, speciaUter qui minus sciunt scribere, et qui novi<br />

aliquid incipiunt, promdendo eis de una riga vel duabus tnelioris<br />

scriptl,re pro exemplari ante sc locando, si opus haben/.<br />

Für Buchstaben finden wir bei Donizo don Ausdruck<br />

figura:<br />

Una figura Beatricem, Bonefacium dat,<br />

Amborum nomen una figura B dat. 'I)<br />

3. Urkunden.<br />

Von Urkunden auf Erztafeln und Wachstafeln ist schon<br />

die Rede gewesen, auch von gerollten. Die Alten hatten anch<br />

zusammengefaltete, welche durch einen besiegelten Faden verschlossen<br />

waren, namentlich Testamente. 3) Davon ist die Rede<br />

in der von Schwarz de ornamentis librorum p. 154 angeiührten<br />

Stelle der Glossae veteres verborum inris ed. Labbe, p. 116,<br />

wo es von den Testamenten heifst: 7aT:fov ön T:O flEV tJ' aX~flan<br />

nT:()(id'o~ 19 ol'a~ mJ'WT:E avvnfJ-f./IEvOV xal d'EXOflEJ'Ol' rT,v<br />

d'ta{}-~xTjV, T:aßovlla UyET:aL' T:lt OE 19EL).~flaT:a xaQT:ov, am-o<br />

T:OVT:O xaQT:1J xa).EIT:at.<br />

Eine· ganz ähnliche Form der Testamente aus dem <strong>Mittelalter</strong><br />

ist oben S. 141 beschrieben; die gewöhnliche Form der<br />

Urkunden aber ist die der offenen Briefe. Der gewöhnliellO<br />

Name ist charta, griech. JrtT:T:axtOv, wovon auch lat. pitacium;<br />

es giebt aber eine Menge von Namen, welche von dem Inhalt<br />

hergenommen sind und sich in den diplomatischen Handbüchern<br />

verzeichnet finden. Auf diese einzugehen ist hier überflüssig;<br />

auch d,ie genaueren Angaben über die Form können nur dann<br />

einen Werth haben, wenn man auf alle Einzelheiten eingeht.<br />

Wie das iür ein begrenztes Gebiet durchzuiührcn ist, hat<br />

Sickel in seiner Diplomatik der Karolinger gezeigt. Von der<br />

Form, weil sie am häufigsten nur auf einer Seite eines Blattes<br />

geschrieben sind, heifsen die Urkunden sehr oft pagina. So<br />

') Serapeum XXI, 188. .<br />

I) V. Matth. I, 787 j vgl. Pannenborg , Studien zur Gesch. d. Herzogin<br />

Mathilde (Gött. Progr. 1872) S. 15.<br />

8) B. Marquardt, Röm. Privatalterthf<strong>im</strong>er, ll, 392.

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