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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Malerei. 297<br />

haodenen Notitia rlignitatnm utriusque' <strong>im</strong>perii, diese freilich<br />

ohne Anspruch auf Kunstwerth.<br />

Psalter und Evangelien prächtigster Ausstattwlg brachte<br />

S. Augustin 597 mit nach Canterbury, wovon vielleicht noch<br />

zwei Bilder einer Evangelienhandschrift erhalten sind,l) andere<br />

aber in Schrift und Bild so genau nachgeahmt, dafs auch<br />

Kenner über den Ursprung derselben zweifelhaft sind. Während<br />

nun hier doch schon bald die römischen Vorbilder eigenthümlich<br />

umgestaltet wurden, lebte an Karls des Grofsen Hofe<br />

die mltike Kunst noch einma.l in neuem Glanze auf. Die Kalligraphie<br />

feierte die herrlichsten Triumphe: man schrieb in<br />

Gold auf Purpur, kehrte zur Capitalschrift zurück, und die<br />

prachtvolle Ausschmückung der Handschriften ist theils direct<br />

antiken Vorbildern entnommen, theils von antiken Motiven<br />

durchdrungen. Von besonderer Schönheit sind auch die reichen<br />

Randverzierungen, welche an die Prachthandschrift des Dioscorides<br />

und die Canones des Eusebius erinnenl, und woflir sich<br />

damals wohl noch zahlreiche Muster fanden. Später versehwinden<br />

sie wieder, I) um nach Jahrhunderten in ganz veränderter<br />

Gestalt wieder zu erscheinen.<br />

In dieser Zeit hat man nun auch profane Autoren mit<br />

der gröfsten Genauigkeit von alten Vorbilderu abgeschrieben.<br />

Zu diesen gehören die Handschriften des T~renz, welche dem<br />

zehnten Jahrhundert zugeschrieben werden, mit dem von zwei<br />

Schauspielern emporgehaltenen Brustbild des Dichters und<br />

Figuren, welche ganz genau die alte Bühne darstellen; der vou<br />

Hrodgarius geschriebene Cod. Vat. 3868 3 ) und daraus abgeschrieben<br />

der Basilicanus <strong>im</strong> Archiv des Vat. Capitels, in welchem<br />

nur die heiden ersten Bilder ausgeflihrt sind; ') der<br />

Pariser 7859, dessen Bilder, nur in Federzeichnung ausgeflihrt,<br />

----<br />

I) <strong>im</strong> Corpus Christi College, Cambridge, nach Digby Wyatt p. 18.<br />

t} Geschmackvolle Randleisten aus dem 12. Jahrh. bei Tymms and<br />

Wyatt pI. 31.<br />

8) Alte Ausgaben Urbini 1736, Romae 1767, geben keinen richtigen<br />

Begriff von den Bildern. Eine Seite mit bunten Figuren bei Silvestre.<br />

Seroux d'Agincourt pI. 35. 36 und danach Ottley PI. VI n. 5, u. Wieseler,<br />

Theatergebäude u. Denkmäler (Gött: 18M) Tal. X n. 2-8.<br />

4) s. die Vorrede von Umpfenbach zu seiner Ausg. des Terenz.

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