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Das Schriftwesen im Mittelalter

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78 Schreibstoffe.<br />

mit Sicherheit zu erkennen, und wohl zu fragmentarisch, um<br />

eino Deutung zuzul88sen. 1 )<br />

Holztafeln zum Schulgebrauch weifs ich bei den Römern<br />

nicht nachzuweisen; <strong>im</strong> Mittdaltcr scheint der Art die tabula<br />

atramentalis zu sein, welche der Maillzer Scholasticus Uozmar<br />

<strong>im</strong> 10. Jahrh. einem Schüler entrifs und ihn damit todschlug<br />

(Gudenus I, 353). Vielleicht bezieht sich darauf die Glosse<br />

<strong>im</strong> Vocabularius opt<strong>im</strong>us cd. Wackern. p. 29: cento. geuilts !Ir<br />

der schribschindel. Im Salzbllrger Antiphonar, vielleicht aus<br />

dem 12. Jahrhundert, schreibt Zachari88 auf einer viereckten<br />

Tafel mit schmiilerem Stiel nach der Abbilrlung mit einer Feder;<br />

nach der Beschreibung freilich mit einem Griffel, wie es sonst<br />

üblieh ist. 2) In dem vom Germanischen Museum herausgegebenen<br />

<strong>Mittelalter</strong>lichen Hausbuch Tafel 16 hält ein Schulknabe<br />

eine ähnliche Tafel mit dem Stiel nach oben; womit Cl' schreibt,<br />

. ist nicht sichtbar. Doch ist es vermuthlich ein Grifl"el. In<br />

Schäfsburg in Siebenbürgen sah ich starke Holztafeln mit einer<br />

schmäleren Handhabe, welche dort noch vor nicht sehr langer<br />

Zeit .l:U Uebungell <strong>im</strong> Schreiben gebraucht wurden und mittelalterlichen<br />

Ursprungs sein mögen.<br />

Arabische Kinder lernen schreiben auf weifsen gl88ierten<br />

Tafeln, von denen die Dinte sich leicht abwaschen läfst. 3 )<br />

Aehnlicher Art, doch künstlicher und feiner, waren die<br />

albae tabulae jJcrgamenae, deren Recept Rockinger S. 18 aus<br />

eiuer Tegernseer Handschrift um 1500 mitgetheilt hat. Eine<br />

Schicht von Bleiweifs wurde auf das Pergament gebracht, und<br />

man konnte mit Blei, Zinn, Kupfer oder Silber darauf schreiben;<br />

auch mit Dinte und diese leicht wieder abwischen. ')<br />

Solche wey(se schreibtäfel kaufte der P. Kellermeister 1501 für<br />

8 Kreuzer.<br />

') Corpus Inss. Latt. IH, !157 ohne Deutung.<br />

2) K. Lind, Ein Antiphonar <strong>im</strong> Stift S. Peter zu Salzburg, l\Iittheilungen<br />

der k. k. Centralcommission XIV (18fi9) Tafel 2. Gröfsere Ausgabe<br />

Wien 1870.<br />

8) Catalogue of the Curzon library p. 2: I n. 17. A board Jlainted<br />

white and glazed jupon these boards the Arabian ehildren learn to write,<br />

as the ink ean be washed off with ease.<br />

i) cum saliuu wird doch wohl Ntatt .~aluin zu hessern sein.

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