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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Bücherkauf <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong>. 459<br />

nik,l) giobt aher leider nicht dcn gcringstcn Aufschlufs darüber,<br />

wie er es gemacht hat. Kostspielig genug war es schon, sich<br />

das theure PergilJIlent zu verschaffen, Mönche reisen zu lassen<br />

und Exemplare zum Abschreiben zu besorgen.<br />

Bücher wareIl selu' kostbar, und ganz besonders die grofsen<br />

Mefsbücher, welche viel Pergament erforderten, grofs und correct<br />

geschrieben sein mufsten und oft reich vcrziert waren.<br />

Dm'gleichen brauchte jede Kirche; doch finde ich nicht, dafs<br />

sie ein Handelsartikel waren. Mönche und Weltgeistliche<br />

schrieben sie für Geld, odor schenkten sie an vornehme Leute<br />

und Wohlthäter; so der Aht Paul von St. Alban's (seit 1077)<br />

au den Normannen Robert flir seine Schlofskapelle missale cum<br />

aliis libris necessariis. Ein Priester von Benedictbeuern erhielt<br />

1074 vom Grafen Udalrich von Bozen für ein Mefsbuch einen<br />

Weinberg, 1I) wn 1120 da.'l Kloster Baumburg flir ein anderes<br />

. Landbesitz von Warmund und Engelmar von Berg. S) Anno<br />

quo tertium bellum gesturil cst ab Heinrico rege contra Saxones<br />

(1080) gab Büwhof Heinrich von Trient dem Abt Williram<br />

von EbePsberg Weinberge bei Bozen pro commutatione librorum<br />

quos idem episcopus concupivcrat de scriniis abbatis, sC'ilicet<br />

missali opt<strong>im</strong>o cl lcdionario eme~datiss<strong>im</strong>o et matutinario.')<br />

Auch vertauschte man Bücher gegen andere Werke, welche<br />

dem Besitzer fehlten. 11)<br />

Ein gewisser Deotl'ort kaufte eine Schrift von Alcuin fur<br />

das Geld des Klosters St. Emmeram von Wichelm, dem Priester<br />

dos Grafen Reginpert,6) der sie vielleicht abgeschrieben hatte.<br />

In Saint- Pere de Chartres kauften die Brüder von ihrem<br />

Taschengeld (caritative de snis caritatibus) <strong>im</strong> 11. Jahrh. ein<br />

Buch VOll einem langobardischen Mönch. 7 ) Unbekannt ist leider<br />

die Herkunft einer grofsell Bibel @it vielen Bildern 1m<br />

') Gellta abb. Gembla.ceusium, Mon. Germ. SS. VIII, 540.<br />

~) l\Ieichelbeck, Chron. Bened. 1, 77. Mon. B. VII, 92.<br />

n) Mon. Boic. 1II, 6.<br />

') Oefele, SS. Rer. Boic. II, 46.<br />

&) Beispiele bei Rorkinger S. 212.<br />

8) Pez Thes. 1. Diss. p. XXXIX. Müllenhoft' u. Scherer S. 508 cd. 11.<br />

') Merlet in d. Biblioth. de l'Ecole des chartes, a. Serie V, 264.

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