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Das Schriftwesen im Mittelalter

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500 Bibliotheken und Archive.<br />

Auch die Susterhäuser hatten ihre Bibliotheken; von dem<br />

Tertiarissen-Conwut zu Delft hat sich das Yerzeichnifs aus<br />

dem 15. Jahrh. erhalten. Es enthält fast nur niederdeutsche<br />

und erbauliche Schriften.!) In dem Statut eines anderen COJlvents<br />

findet sich die Vorschrift, dars aHe Bücher, nämlich die<br />

studierboeken, die nicht zum Gottesdienst gehören, verzeichnet<br />

und mit dem Namen des Convents versehen sein sollen. Ausgeliehen<br />

dürfen sie nur werden mit Erlaubnifs der Mater, und<br />

an Personen van buten nur mit Zust<strong>im</strong>mung des Rectors.<br />

2. Sammlungen einzelner Personen.<br />

In den früheren Jahrhunderten des <strong>Mittelalter</strong>s erschwerte<br />

die Seltenheit und Kostbarkeit der Bücher das Sammeln derselben.<br />

Aufserdem waren fast ausschliefslich Geistliche diesen<br />

Studien zugethall, und diese sammelten ontweder für eine<br />

Stiftsbibliothek, oder ihre Bücher fielen wenigstens nach ihrem<br />

Tode, da sie in der Hegel kirchliche Würden bekleideten, einer<br />

solchen anhe<strong>im</strong>. Eine Ausnahme bildeten die in Italien und<br />

zuweilen auch in Frankreich vorkommenden Grammatiker; zu<br />

ihnen gehörte GUllZO von ~ovara, der, von Otto I bemfen, an<br />

hundert Bücher nach Deutschland mitbrachte.<br />

Unter den Laien sind es zunächst die Könige, welche zuweilen<br />

an Büchern Geschmack fanden. Schon Pippin erhielt<br />

von Pabst Paul I auf seinen Wunsch, wie es scheint, eine Anzahl<br />

Bücher, und zwar griechische; I) leider erfahren wir nicht,<br />

rur wen sie best<strong>im</strong>mt waren, denn Pippin selbst wird sie nicht<br />

gelesen haben. Karl der Grofse mufs eine ansehnliche Sammlung<br />

gebabt haben; allein der Gedanke, eine bleibende Anstalt<br />

daraus zu machen, lag ihm ganz fern, da er in seinem<br />

Testamente verordnete, sie zu verkaufen und den Erlös dafür<br />

den Armen zu geben. S ) Kar! der Kahle, ein grofser Bücher-<br />

') W. Moll, De BOl'kerij van het St. Barbara-Klooster te Delft<br />

(}{erkhist. Archief VlllI Kist en Moll, IV, 208-21:\5) mit Erläuterungen.<br />

") Codex Carolillus, Jaffe BibI. IV, 101.<br />

") Einhardi Vita Varoli c. :J3. Als Ludwig der Fromme durch<br />

Amalarius die Regula CallollicoruDl schreiben Iier8 I gab er ihm copiam

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