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Das Schriftwesen im Mittelalter

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418 Die Schreiber.<br />

Quem tibi direxi magno pietatis amore,<br />

Muneris officio mundi c1ariss<strong>im</strong>e rector.<br />

Vive deo felix, feliciter et lege semper. 1)<br />

Aus dem achten Jahrh. haben wir lange und barbarische<br />

Unterschriften, die schon oben S. 232 berücksichtigt wurden.<br />

Der Bobienser Abschreiber VOll Gregors Dialogen sagt u. a.<br />

legentibus aperiat deus sensum. scriptari tribuat indulgentiam.<br />

rogo ut qui legerit non me estiuwt adolato-rem. sed o-ret pro me<br />

peccato-re. I) Gundohin, der 754 auf den WWlsch der Fausta<br />

das Evangeliar VOll Autun schrieb, sagt bescheiden: et·si non<br />

ut debui psalt<strong>im</strong> ut valui a capite usque ad sui consummacionis<br />

{inem pet'{icere cum summa cm'aL'i amore. magis f}olui<br />

meam detegire inp"udcntia quam suis renuere peticionibus per<br />

inoboedienciam. S) Eine oft, und auch bei Gundohin, vorkommende<br />

Bitte finden wir in dem Bob. Pal<strong>im</strong>psest des mfila mit<br />

Re<strong>im</strong>en: Ora pro scriptul·e. si Christo habcas ndiuture. scripsi<br />

td potui. no-n sieut volui. ') Der Cassilleser Mönch Joharmes<br />

von Troja schrieb 1011 u. a. Rogo vos o-mnes qui hic mellifluos<br />

flores carpit,is, cwn kic aliquid minus inVelteritis, non maledicta<br />

ingcratis, sed ut veniam tribuatis. 5 ) Legcntis 'vitam. Scriptm'i<br />

veniam. Possidentis Salutem. 6)<br />

Besser, wenn auch noch illcorrect, lauten schOll <strong>im</strong> neunten<br />

Jahrh. die Verse aus St. Gallen:<br />

1) vgl. aus Paris. Reg. 4404, MG. Legg. I tab. I: Hos lege tu felix<br />

feliciter omnes, et tu qui legis, peregrini lIIet: in bOt&l8 metllento, dilectis­<br />

B<strong>im</strong>e frater.<br />

I) Wiener SB, LXVII, 503; ähnlich 535.<br />

ß) s, oben S. 232. Er braucht patrare fllr seine Arbeit.<br />

') Reifferscheid, Wiener SB. LXVII, 504.<br />

&) Herr Dr. Meyer theilt mir aus Clm. 14542 den derberen Sprnch<br />

mit: Testiculis carcat qui scriptO'l'i JIIaledicat.<br />

0) Caravita H, 63. Wiener SB. LXXI, 45, mit langer Widmung<br />

an S. Benellictj vgl. oben S. 234. In seiner anderen rnterschrift sagt<br />

er: si minus sire plus <strong>im</strong>Jeneritis, rogo IIOS OtII"es etnendate illum. In<br />

einer Sammlung von Inschriften ans Tarragona von Allgustinus steht, wie<br />

E. Hübner mir mittheilt, am Rande eine Zusammenstellung bekannter<br />

8chreilJerverse, zuletzt aber diese: Si quill deliquit J>etrus aut Rcribenda<br />

reliquit, {'urrige delictll1n lector S1tpl"eqlte relictuIII.

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