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Das Schriftwesen im Mittelalter

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528 Bibliotheken und Archive.<br />

libros, postea claude. 1462. 1 ) Stift H<strong>im</strong>melpfort erhielt 1478<br />

vom Bischof von Halberstadt Abla.Cs, weil beschlossen war, an<br />

der Klosterkirche eine neue Capelle cum liberaria zu bauen.')<br />

Dergleichen, f'tir jene Zeit ausreichende Bibliothekslocale in und<br />

an den Kirchen findet man noch an vielen Orten.<br />

Von Johann Cele, Rector in Zwoll Ct 1417) wird berichtet:<br />

Librariam etiam de novo constituit in ecclesia Zwollensi ad<br />

latus eius boreale, ferro et lapid~öus serisque munitam, plures<br />

libros suos theologicales et aliarum facultatum in ea mandans<br />

cathenari, ac devotis presbyteris et aliis viris inde claves daN,<br />

1ft omnibus illic studere volentibUs liber pateat accessus. S)<br />

Als 1480 Paul Munthart dem Thomasstift in Strassburg<br />

seine Bücher vermachte, verordnete er, dafs daf'tir binnen Jahresfrist<br />

an passendem Orte libraria cum voltis Sei' testt«linibus,<br />

banccis et cathenis, ut mos est, erbaut werde. ') Von solcher<br />

Ankettung, die hier als allgemeine Sitte erscheint, ist schon<br />

oft die Rede gewesen; gewöhnlich wohl unter dem Lesepulte<br />

befand sich eine lange Eisenstange, an welcher die Ketten befestigt<br />

waren, lang genug um die Handschrift <strong>im</strong> Local ungehindert<br />

benutzen zu lassen. Mitte1st eines Schlüssels liefsen<br />

sie sich ablösen, wenn man ein Buch verleihen wollte. Die<br />

Bücher waren nicht aufgestellt, und pflegen deshalb auf dem<br />

vorderen Deckel des Einbandes die Angabe des Inhalts unter<br />

einer durchsichtigen Hornplatte zu führen. 6) Nach ältester<br />

Weise geschah diese Ankettung bei Büchern, welche zu allgemeinem<br />

Gebrauche in den Kirchen waren; so lag' Gregors<br />

Antiphonar in der Peterskirche an einer Kette am Altar der<br />

h. Apostel. S ) Nach dem Catalog des Klosters Weifsenburg, der<br />

') d. h wohl: Nach dem Gottesdienst. Rllhrich, Mittheilungen aus<br />

d. Gesch. d. evang. Kirchen des Elsasses (Strarsb. 1855) I, 82.<br />

8) Ed. Jacobs, <strong>Schriftwesen</strong> S; 18 (Zeitsehr. d. Harzvereins VI).<br />

8) Chron. Windesh. II c. 71 p. 627. Bald kamen andere Schenkungen<br />

dazu.<br />

6) Ch. Schmidt, Hist. du Chapitre de Saint-Thomas de Strarsb. p. 459.<br />

8) so in dem 1440 reformierten Breslauer Sandstift, cum BigtaaturiB<br />

desuper factis, StenzeI, SS. Rer. Siles. 11, 237.<br />

8) Vita Greg. I auct. Joh. diacono.

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