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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25047 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 101<br />

ihr nicht gleichsam ins Gesicht sagt, daß es nicht ihre<br />

Schönheit, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nur <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteil sei, <strong><strong>de</strong>r</strong> uns an sie<br />

knüpfe.<br />

Unter <strong>de</strong>n rationalen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunftgrün<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Sittlichkeit ist doch <strong><strong>de</strong>r</strong> ontologische Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollkommenheit<br />

(so leer, so unbestimmt, mithin unbrauchbar<br />

er auch ist, um in <strong>de</strong>m unermeßlichen Fel<strong>de</strong><br />

möglicher Realität die für uns schickliche größte<br />

Summe auszufin<strong>de</strong>n, so sehr er auch, um die Realität,<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> hier die Re<strong>de</strong> ist, spezifisch von je<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

zu unterschei<strong>de</strong>n, einen unvermeidlichen Hang hat,<br />

sich im Zirkel zu drehen, und die Sittlichkeit, die er<br />

erklären soll, ingeheim vorauszusetzen nicht vermei<strong>de</strong>n<br />

kann) <strong>de</strong>nnoch besser als <strong><strong>de</strong>r</strong> theologische Begriff,<br />

sie von einem göttlichen allervollkommensten<br />

Willen abzuleiten, nicht bloß <strong>de</strong>swegen, weil wir<br />

seine Vollkommenheit doch nicht anschauen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

sie von unseren Begriffen, unter <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> vornehmste ist, allein ableiten können,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n weil, wenn wir dieses nicht tun (wie es <strong>de</strong>nn,<br />

wenn es geschähe, ein grober Zirkel im Erklären sein<br />

wür<strong>de</strong>), <strong><strong>de</strong>r</strong> uns noch übrige Begriff seines Willens<br />

aus <strong>de</strong>n Eigenschaften <strong><strong>de</strong>r</strong> Ehr- und Herrschbegier<strong>de</strong>,<br />

mit <strong>de</strong>n furchtbaren Vorstellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Macht und <strong>de</strong>s<br />

Racheifers verbun<strong>de</strong>n, zu einem System <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten,<br />

welches <strong><strong>de</strong>r</strong> Moralität gera<strong>de</strong> entgegen gesetzt wäre,<br />

die Grundlage machen müßte.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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