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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25055 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 109<br />

Freiheit muß als Eigenschaft <strong>de</strong>s Willens aller<br />

vernünftigen Wesen vorausgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

Es ist nicht genug, daß wir unserem Willen, es sei<br />

aus welchem Grun<strong>de</strong>, Freiheit zuschreiben, wenn wir<br />

nicht ebendieselbe auch allen vernünftigen Wesen<br />

beizulegen hinreichen<strong>de</strong>n Grund haben. Denn da Sittlichkeit<br />

für uns bloß als für vernünftige Wesen zum<br />

Gesetze dient, so muß sie auch für alle vernünftige<br />

Wesen gelten, und da sie lediglich aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigenschaft<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit abgeleitet wer<strong>de</strong>n muß, so muß<br />

auch Freiheit als Eigenschaft <strong>de</strong>s Willens aller vernünftigen<br />

Wesen bewiesen wer<strong>de</strong>n, und es ist nicht<br />

genug, sie aus gewissen vermeintlichen Erfahrungen<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen Natur darzutun (wiewohl dieses<br />

auch schlechterdings unmöglich ist und lediglich a<br />

priori dargetan wer<strong>de</strong>n kann), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n man muß sie<br />

als <strong>zur</strong> Tätigkeit vernünftiger und mit einem Willen<br />

begabter Wesen überhaupt beweisen. Ich sage nun:<br />

Ein je<strong>de</strong>s Wesen, das nicht an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als unter <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit han<strong>de</strong>ln kann, ist eben darum, in praktischer<br />

Rücksicht, wirklich frei, d.i. es gelten für dasselbe<br />

alle Gesetze, die mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit unzertrennlich<br />

verbun<strong>de</strong>n sind, eben so, als ob sein Wille auch an<br />

sich selbst, und in <strong><strong>de</strong>r</strong> theoretischen Philosophie gültig,<br />

für frei erklärt wür<strong>de</strong>.17 Nun behaupte ich: daß<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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