Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25015 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 69<br />
einen mißlichen Standpunkt gestellet, <strong><strong>de</strong>r</strong> fest sein<br />
soll, unerachtet er we<strong><strong>de</strong>r</strong> im Himmel, noch auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Er<strong>de</strong>, an etwas gehängt, o<strong><strong>de</strong>r</strong> woran gestützt wird.<br />
Hier soll sie ihre Lauterkeit beweisen, als Selbsthalterin<br />
ihrer Gesetze, nicht als Herold <strong><strong>de</strong>r</strong>jenigen, welche<br />
ihr ein eingepflanzter Sinn, o<strong><strong>de</strong>r</strong> wer weiß welche vormundschaftliche<br />
Natur einflüstert, die insgesamt, sie<br />
mögen immer besser sein als gar nichts, doch niemals<br />
Grundsätze abgeben können, die die Vernunft diktiert,<br />
und die durchaus völlig a priori ihren Quell, und<br />
hiemit zugleich ihr gebieten<strong>de</strong>s Ansehen haben müssen:<br />
nichts von <strong><strong>de</strong>r</strong> Neigung <strong>de</strong>s Menschen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
alles von <strong><strong>de</strong>r</strong> Obergewalt <strong>de</strong>s Gesetzes und <strong><strong>de</strong>r</strong> schuldigen<br />
Achtung für dasselbe zu erwarten, o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n<br />
Menschen widrigenfalls <strong>zur</strong> Selbstverachtung und innern<br />
Abscheu zu verurteilen.<br />
<strong>Al</strong>les also, was empirisch ist, ist, als Zutat zum<br />
Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit, nicht allein dazu ganz untauglich,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Lauterkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten selbst höchst<br />
nachteilig, an welchen <strong><strong>de</strong>r</strong> eigentliche und über allen<br />
Preis erhabene Wert eines schlechterdings guten Willens<br />
eben darin besteht, daß das Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlung<br />
von allen Einflüssen zufälliger Grün<strong>de</strong>, die nur Erfahrung<br />
an die Hand geben kann, frei sei. Wi<strong><strong>de</strong>r</strong> diese<br />
Nachlässigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar niedrige Denkungsart, in Aufsuchung<br />
<strong>de</strong>s Prinzips unter empirischen Bewegursachen<br />
und Gesetzen, kann man auch nicht zu viel und<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie