Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25043 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 97<br />
Die Heteronomie <strong>de</strong>s Willens als <strong><strong>de</strong>r</strong> Quell aller<br />
unechten Prinzipien <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit<br />
Wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille irgend worin an<strong><strong>de</strong>r</strong>s, als in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Tauglichkeit seiner Maximen zu seiner eigenen allgemeinen<br />
Gesetzgebung, mithin, wenn er, in<strong>de</strong>m er über<br />
sich selbst hinausgeht, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschaffenheit irgend<br />
eines seiner Objekte das Gesetz sucht, das ihn bestimmen<br />
soll, so kommt je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit Heteronomie heraus.<br />
Der Wille gibt als<strong>de</strong>nn sich nicht selbst, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n das<br />
Objekt durch sein Verhältnis zum Willen gibt diesem<br />
das Gesetz. Dies Verhältnis, es beruhe nun auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Neigung, o<strong><strong>de</strong>r</strong> auf Vorstellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft, läßt<br />
nur hypothetische Imperativen möglich wer<strong>de</strong>n: ich<br />
soll etwas tun darum, weil ich etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>es will.<br />
Dagegen sagt <strong><strong>de</strong>r</strong> moralische, mithin kategorische Imperativ:<br />
ich soll so o<strong><strong>de</strong>r</strong> so han<strong>de</strong>ln, ob ich gleich<br />
nichts an<strong><strong>de</strong>r</strong>es wollte. Z. E. jener sagt: ich soll nicht<br />
lügen, wenn ich bei Ehren bleiben will; dieser aber:<br />
ich soll nicht lügen, ob es mir gleich nicht die min<strong>de</strong>ste<br />
Schan<strong>de</strong> zuzöge. Der letztere muß also von allem<br />
Gegenstan<strong>de</strong> so fern abstrahieren, daß dieser gar keinen<br />
Einfluß auf <strong>de</strong>n Willen habe, damit praktische<br />
Vernunft (Wille) nicht frem<strong>de</strong>s Interesse bloß administriere,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bloß ihr eigenes gebieten<strong>de</strong>s Ansehen,<br />
als oberste Gesetzgebung, beweise. So soll ich z.B.<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie