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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25072 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 126<br />

selbst in <strong>de</strong>mselben Sinne, o<strong><strong>de</strong>r</strong> in eben <strong>de</strong>m selben<br />

Verhältnisse dächte, wenn es sich frei nennt, als wenn<br />

es sich in Absicht auf die nämliche Handlung <strong>de</strong>m<br />

Naturgesetze unterworfen annimmt. Daher ist es eine<br />

unnachlaßliche Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> spekulativen Philosophie:<br />

wenigstens zu zeigen, daß ihre Täuschung<br />

wegen <strong>de</strong>s Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruchs darin beruhe, daß wir <strong>de</strong>n<br />

Menschen in einem an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Sinne und Verhältnisse<br />

<strong>de</strong>nken, wenn wir ihn frei nennen, als wenn wir ihn,<br />

als Stück <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur, dieser ihren Gesetzen für unterworfen<br />

halten, und daß bei<strong>de</strong> nicht allein gar wohl<br />

beisammen stehen können, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch, als notwendig<br />

vereinigt, in <strong>de</strong>mselben Subjekt gedacht wer<strong>de</strong>n<br />

müssen, weil sonst nicht Grund angegeben wer<strong>de</strong>n<br />

könnte, warum wir die Vernunft mit einer I<strong>de</strong>e belästigen<br />

sollten, die, ob sie sich gleich ohne Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruch<br />

mit einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>en genugsam bewährten vereinigen<br />

läßt, <strong>de</strong>nnoch uns in ein Geschäfte verwickelt,<br />

wodurch die Vernunft in ihrem theoretischen Gebrauche<br />

sehr in die Enge gebracht wird. Diese Pflicht liegt<br />

aber bloß <strong><strong>de</strong>r</strong> spekulativen Philosophie ob, damit sie<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen freie Bahn schaffe. <strong>Al</strong>so ist es nicht in<br />

das Belieben <strong>de</strong>s Philosophen gesetzt, ob er <strong>de</strong>n<br />

scheinbaren Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>streit heben, o<strong><strong>de</strong>r</strong> ihn unangerührt<br />

lassen will; <strong>de</strong>nn im letzteren Falle ist die Theorie<br />

hierüber bonum vacans, in <strong>de</strong>ssen Besitz sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Fatalist<br />

mit Grun<strong>de</strong> setzen und alle Moral aus ihrem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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