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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25011 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 65<br />

bruch tut. Aber, obgleich es möglich ist, daß nach<br />

jener Maxime ein allgemeines Naturgesetz wohl bestehen<br />

könnte: so ist es doch unmöglich, zu wollen,<br />

daß ein solches Prinzip als Naturgesetz allenthalben<br />

gelte. Denn ein Wille, <strong><strong>de</strong>r</strong> dieses beschlösse, wür<strong>de</strong><br />

sich selbst wi<strong><strong>de</strong>r</strong>streiten, in<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle sich doch<br />

manche eräugnen können, wo er an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Liebe und<br />

Teilnehmung bedarf, und wo er, durch ein solches aus<br />

seinem eigenen Willen entsprungenes Naturgesetz,<br />

sich selbst alle Hoffnung <strong>de</strong>s Beistan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>n er sich<br />

wünscht, rauben wür<strong>de</strong>.<br />

Dieses sind nun einige von <strong>de</strong>n vielen wirklichen<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> wenigstens von uns dafür gehaltenen Pflichten,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>en Abteilung aus <strong>de</strong>m einigen angeführten Prinzip<br />

klar in die Augen fällt. Man muß wollen können, daß<br />

eine Maxime unserer Handlung ein allgemeines Gesetz<br />

wer<strong>de</strong>: dies ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanon <strong><strong>de</strong>r</strong> moralischen Beurteilung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>selben überhaupt. Einige Handlungen sind<br />

so beschaffen, daß ihre Maxime ohne Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruch<br />

nicht einmal als allgemeines Naturgesetz gedacht<br />

wer<strong>de</strong>n kann; weit gefehlt, daß man noch wollen<br />

könne, es sollte ein solches wer<strong>de</strong>n. Bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist<br />

zwar jene innere Unmöglichkeit nicht anzutreffen,<br />

aber es ist doch unmöglich, zu wollen, daß ihre Maxime<br />

<strong>zur</strong> <strong>Al</strong>lgemeinheit eines Naturgesetzes erhoben<br />

wer<strong>de</strong>, weil ein solcher Wille sich selbst wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprechen<br />

wür<strong>de</strong>. Man sieht leicht: daß die erstere <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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