Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25059 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 113<br />
zu han<strong>de</strong>ln beilegen, <strong><strong>de</strong>r</strong> so groß sein soll, daß es<br />
überall kein höheres Interesse geben kann, und wie es<br />
zugehe, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch dadurch allein seinen persönlichen<br />
Wert zu fühlen glaubt, gegen <strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong>, eines angenehmen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> unangenehmen Zustan<strong>de</strong>s, für nichts<br />
zu halten sei, keine genugtuen<strong>de</strong> Antwort geben.<br />
Zwar fin<strong>de</strong>n wir wohl, daß wir an einer persönlichen<br />
Beschaffenheit ein Interesse nehmen können, die<br />
gar kein Interesse <strong>de</strong>s Zustan<strong>de</strong>s bei sich führt, wenn<br />
jene uns nur fähig macht, <strong>de</strong>s letzteren teilhaftig zu<br />
wer<strong>de</strong>n, im Falle die Vernunft die Austeilung <strong>de</strong>sselben<br />
bewirken sollte, d.i. daß die bloße Würdigkeit,<br />
glücklich zu sein, auch ohne <strong>de</strong>n Bewegungsgrund,<br />
dieser Glückseligkeit teilhaftig zu wer<strong>de</strong>n, für sich interessieren<br />
könne: aber dieses Urteil ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat nur<br />
die Wirkung von <strong><strong>de</strong>r</strong> schon vorausgesetzten Wichtigkeit<br />
moralischer Gesetze (wenn wir uns durch die I<strong>de</strong>e<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit von allem empirischen Interesse trennen),<br />
aber, daß wir uns von diesem trennen, d.i. uns als frei<br />
im Han<strong>de</strong>ln betrachten, und so uns <strong>de</strong>nnoch für gewissen<br />
Gesetzen unterworfen halten sollen, um einen<br />
Wert bloß in unserer Person zu fin<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> uns allen<br />
Verlust <strong>de</strong>ssen, was unserem Zustan<strong>de</strong> einen Wert<br />
verschafft, vergüten könne, und wie dieses möglich<br />
sei, mithin woher das moralische Gesetz verbin<strong>de</strong>,<br />
können wir auf solche Art noch nicht einsehen.<br />
Es zeigt sich hier, man muß es frei gestehen, eine<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie