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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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24985 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 39<br />

wer<strong>de</strong>. Und hier kann uns nun nichts für <strong>de</strong>n gänzlichen<br />

Abfall von unseren I<strong>de</strong>en <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflicht bewahren<br />

und gegrün<strong>de</strong>te Achtung gegen ihr Gesetz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Seele<br />

erhalten, als die klare Überzeugung, daß, wenn es<br />

auch niemals Handlungen gegeben habe, die aus solchen<br />

reinen Quellen entsprungen wären, <strong>de</strong>nnoch hier<br />

auch davon gar nicht die Re<strong>de</strong> sei, ob dies o<strong><strong>de</strong>r</strong> jenes<br />

geschehe, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Vernunft für sich selbst und unabhängig<br />

von allen Erscheinungen gebiete, was geschehen<br />

soll, mithin Handlungen, von <strong>de</strong>nen die Welt<br />

vielleicht bisher noch gar kein Beispiel gegeben hat,<br />

an <strong><strong>de</strong>r</strong>en Tunlichkeit sogar <strong><strong>de</strong>r</strong>, so alles auf Erfahrung<br />

grün<strong>de</strong>t, sehr zweifeln möchte, <strong>de</strong>nnoch durch Vernunft<br />

unnachlaßlich geboten sei, und daß z.B. reine<br />

Redlichkeit in <strong><strong>de</strong>r</strong> Freundschaft um nichts weniger<br />

von je<strong>de</strong>m Menschen gefo<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n könne, wenn es<br />

gleich bis jetzt gar keinen redlichen Freund gegeben<br />

haben möchte, weil diese Pflicht als Pflicht überhaupt,<br />

vor aller Erfahrung, in <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e einer <strong>de</strong>n Willen<br />

durch Grün<strong>de</strong> a priori bestimmen<strong>de</strong>n Vernunft<br />

liegt.<br />

Setzet man hinzu, daß, wenn man <strong>de</strong>m Begriffe von<br />

Sittlichkeit nicht gar alle Wahrheit und Beziehung auf<br />

irgend ein mögliches Objekt bestreiten will, man<br />

nicht in Abre<strong>de</strong> ziehen könne, daß sein Gesetz von so<br />

ausgebreiteter Be<strong>de</strong>utung sei, daß es nicht bloß für<br />

Menschen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n alle vernünftige Wesen über-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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