Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25060 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 114<br />
Art von Zirkel, aus <strong>de</strong>m, wie es scheint, nicht heraus<br />
zu kommen ist. Wir nehmen uns in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ordnung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
wirken<strong>de</strong>n Ursachen als frei an, um uns in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ordnung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke unter sittlichen Gesetzen zu <strong>de</strong>nken,<br />
und wir <strong>de</strong>nken uns nachher als diesen Gesetzen unterworfen,<br />
weil wir uns die Freiheit <strong>de</strong>s Willens beigelegt<br />
haben, <strong>de</strong>nn Freiheit und eigene Gesetzgebung<br />
<strong>de</strong>s Willens sind bei<strong>de</strong>s Autonomie, mithin Wechselbegriffe,<br />
davon aber einer eben um <strong>de</strong>swillen nicht<br />
dazu gebraucht wer<strong>de</strong>n kann, um <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en zu erklären<br />
und von ihm Grund anzugeben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n höchstens<br />
nur, um, in logischer Absicht, verschie<strong>de</strong>n<br />
scheinen<strong>de</strong> Vorstellungen von eben <strong>de</strong>mselben Gegenstan<strong>de</strong><br />
auf einen einzigen Begriff (wie verschiedne<br />
Brüche gleiches Inhalts auf die kleinsten Ausdrücke)<br />
zu bringen.<br />
Eine Auskunft bleibt uns aber noch übrig, nämlich<br />
zu suchen: ob wir, wenn wir uns, durch Freiheit, als a<br />
priori wirken<strong>de</strong> Ursachen <strong>de</strong>nken, nicht einen an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Standpunkt einnehmen, als wenn wir uns selbst nach<br />
unseren Handlungen als Wirkungen, die wir vor unseren<br />
Augen sehen, uns vorstellen.<br />
Es ist eine Bemerkung, welche anzustellen eben<br />
kein subtiles Nach<strong>de</strong>nken erfo<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n von<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> man annehmen kann, daß sie wohl <strong><strong>de</strong>r</strong> gemeinste<br />
Verstand, obzwar, nach seiner Art, durch eine dunkele<br />
Unterscheidung <strong><strong>de</strong>r</strong> Urteilskraft, die er Gefühl nennt,<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie