Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25039 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 93<br />
bloße I<strong>de</strong>e bliebe, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wahre Realität erhielte, so<br />
wür<strong>de</strong> hiedurch zwar jener <strong><strong>de</strong>r</strong> Zuwachs einer starken<br />
Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong>, niemals aber Vermehrung ihres innern<br />
Werts zu statten kommen; <strong>de</strong>nn, diesem ungeachtet,<br />
müßte doch selbst dieser alleinige unumschränkte Gesetzgeber<br />
immer so vorgestellt wer<strong>de</strong>n, wie er <strong>de</strong>n<br />
Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> vernünftigen Wesen, nur nach ihrem uneigennützigen,<br />
bloß aus jener I<strong>de</strong>e ihnen selbst vorgeschriebenen<br />
Verhalten, beurteilte. Das Wesen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Dinge än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich durch ihre äußere Verhältnisse<br />
nicht, und was, ohne an das letztere zu <strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>n<br />
absoluten Wert <strong>de</strong>s Menschen allein ausmacht, darnach<br />
muß er auch, von wem es auch sei, selbst vom<br />
höchsten Wesen, beurteilt wer<strong>de</strong>n. Moralität ist also<br />
das Verhältnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlungen <strong>zur</strong> Autonomie <strong>de</strong>s<br />
Willens, das ist, <strong>zur</strong> möglichen allgemeinen Gesetzgebung<br />
durch die Maximen <strong>de</strong>sselben. Die Handlung,<br />
die mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Autonomie <strong>de</strong>s Willens zusammen bestehen<br />
kann, ist erlaubt; die nicht damit stimmt, ist unerlaubt.<br />
Der Wille, <strong>de</strong>ssen Maximen notwendig mit<br />
<strong>de</strong>n Gesetzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Autonomie zusammenstimmen, ist<br />
ein heiliger, schlechterdings guter Wille. Die Abhängigkeit<br />
eines nicht schlechterdings guten Willens vom<br />
Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Autonomie (die moralische Nötigung) ist<br />
Verbindlichkeit. Diese kann also auf ein heiliges<br />
Wesen nicht gezogen wer<strong>de</strong>n. Die objektive Notwendigkeit<br />
einer Handlung aus Verbindlichkeit heißt<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie