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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25062 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 116<br />

die zweite, die ihr zum Grun<strong>de</strong> liegt, immer dieselbe<br />

bleibt. So gar sich selbst und zwar nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Kenntnis,<br />

die <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch durch innere Empfindung von sich<br />

hat, darf er sich nicht anmaßen zu erkennen, wie er an<br />

sich selbst sei. Denn da er doch sich selbst nicht<br />

gleichsam schafft, und seinen Begriff nicht a priori,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n empirisch bekömmt, so ist natürlich, daß er<br />

auch von sich durch <strong>de</strong>n innern Sinn und folglich nur<br />

durch die Erscheinung seiner Natur, und die Art, wie<br />

sein Bewußtsein affiziert wird, Kundschaft einziehen<br />

könne, in<strong>de</strong>ssen er doch notwendiger Weise über<br />

diese aus lauter Erscheinungen zusammengesetzte Beschaffenheit<br />

seines eigenen Subjekts noch etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>es<br />

zum Grun<strong>de</strong> Liegen<strong>de</strong>s, nämlich sein Ich, so wie<br />

es an sich selbst beschaffen sein mag, annehmen, und<br />

sich also in Absicht auf die bloße Wahrnehmung und<br />

Empfänglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfindungen <strong>zur</strong> Sinnenwelt,<br />

in Ansehung <strong>de</strong>ssen aber, was in ihm reine Tätigkeit<br />

sein mag (<strong>de</strong>ssen, was gar nicht durch Affizierung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Sinne, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n unmittelbar zum Bewußtsein gelangt),<br />

sich <strong>zur</strong> intellektuellen Welt zählen muß, die er doch<br />

nicht weiter kennt.<br />

Dergleichen Schluß muß <strong><strong>de</strong>r</strong> nach<strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Mensch<br />

von allen Dingen, die ihm vorkommen mögen, fällen;<br />

vermutlich ist er auch im gemeinsten Verstan<strong>de</strong> anzutreffen,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie bekannt, sehr geneigt ist, hinter <strong>de</strong>n<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Sinne noch immer etwas Unsicht-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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