Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25019 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 73<br />
Nun sage ich: <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch, und überhaupt je<strong>de</strong>s<br />
vernünftige Wesen, existiert als Zweck an sich selbst,<br />
nicht bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für<br />
diesen o<strong><strong>de</strong>r</strong> jenen Willen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n muß in allen seinen,<br />
sowohl auf sich selbst, als auch auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e vernünftige<br />
Wesen gerichteten Handlungen je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit zugleich<br />
als Zweck betrachtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Al</strong>le Gegenstän<strong>de</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Neigungen haben nur einen bedingten Wert; <strong>de</strong>nn,<br />
wenn die Neigungen und darauf gegrün<strong>de</strong>te Bedürfnisse<br />
nicht wären, so wür<strong>de</strong> ihr Gegenstand ohne<br />
Wert sein. Die Neigungen selber aber, als Quellen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bedürfnis, haben so wenig einen absoluten Wert, um<br />
sie selbst zu wünschen, daß vielmehr, gänzlich davon<br />
frei zu sein, <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeine Wunsch eines je<strong>de</strong>n vernünftigen<br />
Wesens sein muß. <strong>Al</strong>so ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Wert aller<br />
durch unsere Handlung zu erwerben<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong><br />
je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit bedingt. Die Wesen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Dasein zwar<br />
nicht auf unserm Willen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur beruht,<br />
haben <strong>de</strong>nnoch, wenn sie vernunftlose Wesen sind,<br />
nur einen relativen Wert, als Mittel, und heißen daher<br />
Sachen, dagegen vernünftige Wesen Personen genannt<br />
wer<strong>de</strong>n, weil ihre Natur sie schon als Zwecke<br />
an sich selbst, d.i. als etwas, das nicht bloß als Mittel<br />
gebraucht wer<strong>de</strong>n darf, auszeichnet, mithin so fern<br />
alle Willkür einschränkt (und ein Gegenstand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Achtung ist). Dies sind also nicht bloß subjektive<br />
Zwecke, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Existenz, als Wirkung unserer Hand-<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie