Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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24955 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 9<br />
gemeinen praktischen Weltweisheit (wiewohl wi<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
alle Befugnis) auch von moralischen Gesetzen und<br />
Pflicht gere<strong>de</strong>t wird, macht keinen Einwurf wi<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
meine Behauptung aus. Denn die Verfasser jener<br />
Wissenschaft bleiben ihrer I<strong>de</strong>e von <strong><strong>de</strong>r</strong>selben auch<br />
hierin treu; sie unterschei<strong>de</strong>n nicht die Bewegungsgrün<strong>de</strong>,<br />
die, als solche, völlig a priori bloß durch Vernunft<br />
vorgestellt wer<strong>de</strong>n und eigentlich moralisch<br />
sind, von <strong>de</strong>n empirischen, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Verstand bloß<br />
durch Vergleichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrungen zu allgemeinen<br />
Begriffen erhebt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n betrachten sie, ohne auf <strong>de</strong>n<br />
Unterschied ihrer Quellen zu achten, nur nach <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
größeren o<strong><strong>de</strong>r</strong> kleineren Summe <strong><strong>de</strong>r</strong>selben (in<strong>de</strong>m sie<br />
alle als gleichartig angesehen wer<strong>de</strong>n), und machen<br />
sich dadurch ihren Begriff von Verbindlichkeit, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
freilich nichts weniger als moralisch, aber doch so beschaffen<br />
ist, als es in einer Philosophie, die über <strong>de</strong>n<br />
Ursprung aller möglichen praktischen Begriffe, ob<br />
sie auch a priori o<strong><strong>de</strong>r</strong> bloß a posteriori stattfin<strong>de</strong>n, gar<br />
nicht urteilt, nur verlangt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Im Vorsatze nun, eine <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten <strong><strong>de</strong>r</strong>einst<br />
zu liefern, lasse ich diese <strong>Grundlegung</strong> vorangehen.<br />
Zwar gibt es eigentlich keine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Grundlage<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>selben, als die Kritik einer reinen praktischen<br />
Vernunft, so wie <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> die schon gelieferte<br />
Kritik <strong><strong>de</strong>r</strong> reinen spekulativen Vernunft. <strong>Al</strong>lein, teils<br />
ist jene nicht von so äußerster Notwendigkeit, als<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie