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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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24966 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 20<br />

Um aber <strong>de</strong>n Begriff eines an sich selbst hochzuschätzen<strong>de</strong>n<br />

und ohne weitere Absicht guten Willens,<br />

so wie er schon <strong>de</strong>m natürlichen gesun<strong>de</strong>n Verstan<strong>de</strong><br />

beiwohnet und nicht so wohl gelehret als vielmehr nur<br />

aufgeklärt zu wer<strong>de</strong>n bedarf, diesen Begriff, <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schätzung <strong>de</strong>s ganzen Werts unserer Handlungen<br />

immer obenan steht und die Bedingung alles übrigen<br />

ausmacht, zu entwickeln: wollen wir <strong>de</strong>n Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pflicht vor uns nehmen, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n eines guten Willens,<br />

obzwar unter gewissen subjektiven Einschränkungen<br />

und Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nissen, enthält, die aber doch, weit gefehlt,<br />

daß sie ihn verstecken und unkenntlich machen sollten,<br />

ihn vielmehr durch Abstechung heben und <strong>de</strong>sto<br />

heller hervorscheinen lassen.<br />

Ich übergehe hier alle Handlungen, die schon als<br />

pflichtwidrig erkannt wer<strong>de</strong>n, ob sie gleich in dieser<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> jener Absicht nützlich sein mögen; <strong>de</strong>nn bei<br />

<strong>de</strong>nen ist gar nicht einmal die Frage, ob sie aus<br />

Pflicht geschehen sein mögen, da sie dieser sogar wi<strong><strong>de</strong>r</strong>streiten.<br />

Ich setze auch die Handlungen bei Seite,<br />

die würklich pflichtmäßig sind, zu <strong>de</strong>nen aber Menschen<br />

unmittelbar keine Neigung haben, sie aber <strong>de</strong>nnoch<br />

ausüben, weil sie durch eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Neigung<br />

dazu getrieben wer<strong>de</strong>n. Denn da läßt sich leicht unterschei<strong>de</strong>n,<br />

ob die pflichtmäßige Handlung aus Pflicht<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> aus selbstsüchtiger Absicht geschehen sei. Weit<br />

schwerer ist dieser Unterschied zu bemerken, wo die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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