28.12.2014 Aufrufe

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

25028 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 82<br />

baren Begriff, nämlich <strong>de</strong>n eines Reichs <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke.<br />

Ich verstehe aber unter einem Reiche die systematische<br />

Verbindung verschie<strong>de</strong>ner vernünftiger Wesen<br />

durch gemeinschaftliche Gesetze. Weil nun Gesetze<br />

die Zwecke ihrer allgemeinen Gültigkeit nach bestimmen,<br />

so wird, wenn man von <strong>de</strong>m persönlichen Unterschie<strong>de</strong><br />

vernünftiger Wesen, imgleichen allem Inhalte<br />

ihrer Privatzwecke abstrahiert, ein Ganzes aller Zwekke<br />

(sowohl <strong><strong>de</strong>r</strong> vernünftigen Wesen als Zwecke an<br />

sich, als auch <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Zwecke, die ein je<strong>de</strong>s sich<br />

selbst setzen mag), in systematischer Verknüpfung,<br />

d.i. ein Reich <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke gedacht wer<strong>de</strong>n können,<br />

welches nach obigen Prinzipien möglich ist.<br />

Denn vernünftige Wesen stehen alle unter <strong>de</strong>m Gesetz,<br />

daß je<strong>de</strong>s <strong><strong>de</strong>r</strong>selben sich selbst und alle an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

niemals bloß als Mittel, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit zugleich<br />

als Zweck an sich selbst behan<strong>de</strong>ln solle. Hiedurch<br />

aber entspringt eine systematische Verbindung vernünftiger<br />

Wesen durch gemeinschaftliche objektive<br />

Gesetze, d.i. ein Reich, welches, weil diese Gesetze<br />

eben die Beziehung dieser Wesen auf einan<strong><strong>de</strong>r</strong>, als<br />

Zwecke und Mittel, <strong>zur</strong> Absicht haben, ein Reich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zwecke (freilich nur ein I<strong>de</strong>al) heißen kann.<br />

Es gehört aber ein vernünftiges Wesen als Glied<br />

zum Reiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke, wenn es darin zwar allgemein<br />

gesetzgebend, aber auch diesen Gesetzen selbst<br />

unterworfen ist. Es gehört dazu als Oberhaupt, wenn<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!