Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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24997 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 51<br />
davon ist hier gar nicht die Frage, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nur, was<br />
man tun müsse, um ihn zu erreichen. Die Vorschriften<br />
für <strong>de</strong>n Arzt, um seinen Mann auf gründliche Art gesund<br />
zu machen, und für einen Giftmischer, um ihn<br />
sicher zu töten, sind in so fern von gleichem Wert, als<br />
eine je<strong>de</strong> dazu dient, ihre Absicht vollkommen zu bewirken.<br />
Weil man in <strong><strong>de</strong>r</strong> frühen Jugend nicht weiß,<br />
welche Zwecke uns im Leben aufstoßen dürften, so<br />
suchen Eltern vornehmlich ihre Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> recht vielerlei<br />
lernen zu lassen, und sorgen für die Geschicklichkeit<br />
im Gebrauch <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel zu allerlei beliebigen Zwekken,<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong>en keinem sie bestimmen können, ob er<br />
nicht etwa wirklich künftig eine Absicht ihres Zöglings<br />
wer<strong>de</strong>n könne, wovon es in<strong>de</strong>ssen doch möglich<br />
ist, daß er sie einmal haben möchte, und diese Sorgfalt<br />
ist so groß, daß sie darüber gemeiniglich verabsäumen,<br />
ihnen das Urteil über <strong>de</strong>n Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> Dinge,<br />
die sie sich etwa zu Zwecken machen möchten, zu bil<strong>de</strong>n<br />
und zu berichtigen.<br />
Es ist gleichwohl ein Zweck, <strong>de</strong>n man bei allen<br />
vernünftigen Wesen (so fern Imperative auf sie, nämlich<br />
als abhängige Wesen, passen) als wirklich voraussetzen<br />
kann, und also eine Absicht, die sie nicht<br />
etwa bloß haben können, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n von <strong><strong>de</strong>r</strong> man sicher<br />
voraussetzen kann, daß sie solche insgesamt nach<br />
einer Naturnotwendigkeit haben, und das ist die Absicht<br />
auf Glückseligkeit. Der hypothetische Imperativ,<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie