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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25016 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 70<br />

zu oft Warnungen ergehen lassen, in<strong>de</strong>m die menschliche<br />

Vernunft in ihrer Ermüdung gern auf diesem<br />

Polster ausruht, und in <strong>de</strong>m Traume süßer Vorspiegelungen<br />

(die sie doch statt <strong><strong>de</strong>r</strong> Juno eine Wolke umarmen<br />

lassen) <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit einen aus Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>n ganz<br />

verschie<strong>de</strong>ner Abstammung zusammengeflickten Bastard<br />

unterschiebt, <strong><strong>de</strong>r</strong> allem ähnlich sieht, was man<br />

daran sehen will, nur <strong><strong>de</strong>r</strong> Tugend nicht, für <strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

sie einmal in ihrer wahren Gestalt erblickt hat.11<br />

Die Frage ist also diese: ist es ein notwendiges Gesetz<br />

für alle vernünftige Wesen, ihre Handlungen je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit<br />

nach solchen Maximen zu beurteilen, von<br />

<strong>de</strong>nen sie selbst wollen können, daß sie zu allgemeinen<br />

Gesetzen dienen sollen Wenn es ein solches ist,<br />

so muß es (völlig a priori) schon mit <strong>de</strong>m Begriffe <strong>de</strong>s<br />

Willens eines vernünftigen Wesens überhaupt verbun<strong>de</strong>n<br />

sein. Um aber diese Verknüpfung zu ent<strong>de</strong>kken,<br />

muß man, so sehr man sich auch sträubt, einen<br />

Schritt hinaus tun, nämlich <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong>, obgleich<br />

in ein Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong>selben, welches von <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> spekulativen<br />

Philosophie unterschie<strong>de</strong>n ist, nämlich in die<br />

<strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten. In einer praktischen Philosophie,<br />

wo es uns nicht darum zu tun ist, Grün<strong>de</strong> anzunehmen,<br />

von <strong>de</strong>m, was geschieht, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n Gesetze<br />

von <strong>de</strong>m, was geschehen soll, ob es gleich niemals<br />

geschieht, d.i. objektiv-praktische Gesetze: da haben<br />

wir nicht nötig, über die Grün<strong>de</strong> Untersuchung anzu-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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