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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25088 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 142<br />

erinnert, daß die sittlichen Prinzipien nicht auf die Eigenheiten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen Natur gegrün<strong>de</strong>t, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

für sich a priori bestehend sein müssen, aus solchen<br />

aber, wie für je<strong>de</strong> vernünftige Natur, also auch für die<br />

menschliche, praktische Regeln müssen abgeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

4 Ich habe einen Brief vom sel. vortrefflichen Sulzer,<br />

worin er mich frägt: was doch die Ursache sein möge,<br />

warum die Lehren <strong><strong>de</strong>r</strong> Tugend, so viel Überzeugen<strong>de</strong>s<br />

sie auch für die Vernunft haben, doch so wenig ausrichten.<br />

Meine Antwort wur<strong>de</strong> durch die Zurüstung<br />

dazu, um sie vollständig zu geben, verspätet. <strong>Al</strong>lein<br />

es ist keine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e, als daß die Lehrer selbst ihre Begriffe<br />

nicht ins Reine gebracht haben, und, in<strong>de</strong>m sie<br />

es zu gut machen wollen, dadurch, daß sie allerwärts<br />

Bewegursachen zum Sittlichguten auftreiben, um die<br />

Arznei recht kräftig zu machen, sie sie ver<strong><strong>de</strong>r</strong>ben.<br />

Denn die gemeinste Beobachtung zeigt, daß, wenn<br />

man eine Handlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Rechtschaffenheit vorstellt,<br />

wie sie von aller Absicht auf irgend einen Vorteil, in<br />

dieser o<strong><strong>de</strong>r</strong> einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>n Welt, abgeson<strong><strong>de</strong>r</strong>t, selbst<br />

unter <strong>de</strong>n größten Versuchungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Not, o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Anlockung, mit standhafter Seele ausgeübt wor<strong>de</strong>n,<br />

sie je<strong>de</strong> ähnliche Handlung, die nur im min<strong>de</strong>sten<br />

durch eine frem<strong>de</strong> Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong> affiziert war, weit hinter<br />

sich lasse und verdunkle, die Seele erhebe und <strong>de</strong>n<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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