Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25045 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 99<br />
Einteilung aller möglichen Prinzipien <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Sittlichkeit aus <strong>de</strong>m angenommenen Grundbegriffe<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Heteronomie<br />
Die menschliche Vernunft hat hier, wie allerwärts<br />
in ihrem reinen Gebrauche, so lange es ihr an Kritik<br />
fehlt, vorher alle mögliche unrechte Wege versucht,<br />
ehe es ihr gelingt, <strong>de</strong>n einzigen wahren zu treffen.<br />
<strong>Al</strong>le Prinzipien, die man aus diesem Gesichtspunkte<br />
nehmen mag, sind entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> empirisch o<strong><strong>de</strong>r</strong> rational.<br />
Die ersteren, aus <strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit,<br />
sind aufs physische o<strong><strong>de</strong>r</strong> moralische Gefühl, die<br />
zweiten, aus <strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollkommenheit, entwe<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
auf <strong>de</strong>n Vernunftbegriff <strong><strong>de</strong>r</strong>selben, als möglicher<br />
Wirkung, o<strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong>de</strong>n Begriff einer selbständigen<br />
Vollkommenheit (<strong>de</strong>n Willen Gottes), als bestimmen<strong>de</strong><br />
Ursache unseres Willens, gebauet.<br />
Empirische Prinzipien taugen überall nicht dazu,<br />
um moralische Gesetze darauf zu grün<strong>de</strong>n. Denn die<br />
<strong>Al</strong>lgemeinheit, mit <strong><strong>de</strong>r</strong> sie für alle vernünftige Wesen<br />
ohne Unterschied gelten sollen, die unbedingte praktische<br />
Notwendigkeit, die ihnen dadurch auferlegt wird,<br />
fällt weg, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Grund <strong><strong>de</strong>r</strong>selben von <strong><strong>de</strong>r</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Einrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen Natur, o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n<br />
zufälligen Umstän<strong>de</strong>n hergenommen wird, darin sie<br />
gesetzt ist. Doch ist das Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Glückse-<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie