Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25058 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 112<br />
nen kategorischen Imperativ geben; aber ich muß<br />
doch hieran notwendig ein Interesse nehmen, und einsehen,<br />
wie das zugeht; <strong>de</strong>nn dieses Sollen ist eigentlich<br />
ein Wollen, das unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedingung für je<strong>de</strong>s<br />
vernünftige Wesen gilt, wenn die Vernunft bei ihm<br />
ohne Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nisse praktisch wäre; für Wesen, die, wie<br />
wir, noch durch Sinnlichkeit, als Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>er<br />
Art, affiziert wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen es nicht immer geschieht,<br />
was die Vernunft für sich allein tun wür<strong>de</strong>,<br />
heißt jene Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlung nur ein Sollen,<br />
und die subjektive Notwendigkeit wird von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
objektiven unterschie<strong>de</strong>n.<br />
Es scheint also, als setzten wir in <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit<br />
eigentlich das moralische Gesetz, nämlich das<br />
Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Autonomie <strong>de</strong>s Willens selbst, nur voraus,<br />
und könnten seine Realität und objektive Notwendigkeit<br />
nicht für sich beweisen, und da hätten wir zwar<br />
noch immer etwas ganz Beträchtliches dadurch gewonnen,<br />
daß wir wenigstens das echte Prinzip genauer,<br />
als wohl sonst geschehen, bestimmt hätten, in<br />
Ansehung seiner Gültigkeit aber, und <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen<br />
Notwendigkeit, sich ihm zu unterwerfen, wären wir<br />
um nichts weiter gekommen; <strong>de</strong>nn wir könnten <strong>de</strong>m,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> uns fragte, warum <strong>de</strong>nn die <strong>Al</strong>lgemeingültigkeit<br />
unserer Maxime, als eines Gesetzes, die einschränken<strong>de</strong><br />
Bedingung unserer Handlungen sein müsse,<br />
und worauf wir <strong>de</strong>n Wert grün<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n wir dieser Art<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie