Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25079 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 133<br />
Um das zu wollen, wozu die Vernunft allein <strong>de</strong>m<br />
sinnlich-affizierten vernünftigen Wesen das Sollen<br />
vorschreibt, dazu gehört freilich ein Vermögen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Vernunft, ein Gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> Lust o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Wohlgefallens<br />
an <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfüllung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflicht einzuflößen, mithin eine<br />
Kausalität <strong><strong>de</strong>r</strong>selben, die Sinnlichkeit ihren Prinzipien<br />
gemäß zu bestimmen. Es ist aber gänzlich unmöglich,<br />
einzusehen, d.i. a priori begreiflich zu machen, wie<br />
ein bloßer Gedanke, <strong><strong>de</strong>r</strong> selbst nichts Sinnliches in<br />
sich enthält, eine Empfindung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lust o<strong><strong>de</strong>r</strong> Unlust<br />
hervorbringe; <strong>de</strong>nn das ist eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Art von<br />
Kausalität, von <strong><strong>de</strong>r</strong>, wie von aller Kausalität, wir gar<br />
nichts a priori bestimmen können, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n darum allein<br />
die Erfahrung befragen müssen. Da diese aber<br />
kein Verhältnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Ursache <strong>zur</strong> Wirkung, als zwischen<br />
zwei Gegenstän<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung, an die Hand<br />
geben kann, hier aber reine Vernunft durch bloße<br />
I<strong>de</strong>en (die gar keinen Gegenstand für Erfahrung abgeben)<br />
die Ursache von einer Wirkung, die freilich in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung liegt, sein soll, so ist die Erklärung, wie<br />
und warum uns die <strong>Al</strong>lgemeinheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Maxime als<br />
Gesetzes, mithin die Sittlichkeit, interessiere, uns<br />
Menschen gänzlich unmöglich. So viel ist nur gewiß:<br />
daß es nicht darum für uns Gültigkeit hat, weil es interessiert<br />
(<strong>de</strong>nn das ist Heteronomie und Abhängigkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen Vernunft von Sinnlichkeit, nämlich<br />
einem zum Grun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Gefühl, wobei sie<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie