28.12.2014 Aufrufe

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24952 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 6<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt, darin er gesetzt ist,<br />

gesucht wer<strong>de</strong>n müsse, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n a priori lediglich in<br />

Begriffen <strong><strong>de</strong>r</strong> reinen Vernunft, und daß je<strong>de</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

Vorschrift, die sich auf Prinzipien <strong><strong>de</strong>r</strong> bloßen Erfahrung<br />

grün<strong>de</strong>t, und sogar eine in gewissem Betracht<br />

allgemeine Vorschrift, so fern sie sich <strong>de</strong>m min<strong>de</strong>sten<br />

Teile, vielleicht nur einem Bewegungsgrun<strong>de</strong> nach,<br />

auf empirische Grün<strong>de</strong> stützt, zwar eine praktische<br />

Regel, niemals aber ein moralisches Gesetz heißen<br />

kann.<br />

<strong>Al</strong>so unterschei<strong>de</strong>n sich die moralischen Gesetze,<br />

samt ihren Prinzipien, unter allem praktischen Erkenntnisse<br />

von allem übrigen, darin irgend etwas Empirisches<br />

ist, nicht allein wesentlich, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n alle Moralphilosophie<br />

beruht gänzlich auf ihrem reinen Teil,<br />

und, auf <strong>de</strong>n Menschen angewandt, entlehnt sie nicht<br />

das min<strong>de</strong>ste von <strong><strong>de</strong>r</strong> Kenntnis <strong>de</strong>sselben (Anthropologie),<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n gibt ihm, als vernünftigem Wesen,<br />

Gesetze a priori, die freilich noch durch Erfahrung geschärfte<br />

Urteilskraft erfo<strong><strong>de</strong>r</strong>n, um teils zu unterschei<strong>de</strong>n,<br />

in welchen Fällen sie ihre Anwendung haben,<br />

teils ihnen Eingang in <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>s Menschen und<br />

Nachdruck <strong>zur</strong> Ausübung zu verschaffen, da diese, als<br />

selbst mit so viel Neigungen affiziert, <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e einer<br />

praktischen reinen Vernunft zwar fähig, aber nicht so<br />

leicht vermögend ist, sie in seinem Lebenswan<strong>de</strong>l in<br />

concreto wirksam zu machen.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!