Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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24963 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 17<br />
teilt wor<strong>de</strong>n sein, so wür<strong>de</strong> sie ihm nur dazu haben<br />
dienen müssen, um über die glückliche Anlage seiner<br />
Natur Betrachtungen anzustellen, sie zu bewun<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
sich ihrer zu erfreuen und <strong><strong>de</strong>r</strong> wohltätigen Ursache<br />
dafür dankbar zu sein; nicht aber, um sein Begehrungsvermögen<br />
jener schwachen und trüglichen Leitung<br />
zu unterwerfen und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Naturabsicht zu pfuschen;<br />
mit einem Worte, sie wür<strong>de</strong> verhütet haben,<br />
daß Vernunft nicht in praktischen Gebrauch ausschlüge,<br />
und die Vermessenheit hätte, mit ihren<br />
schwachen Einsichten ihr selbst <strong>de</strong>n Entwurf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Glückseligkeit und <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel, dazu zu gelangen, auszu<strong>de</strong>nken;<br />
die Natur wür<strong>de</strong> nicht allein die Wahl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Zwecke, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel selbst übernommen,<br />
und bei<strong>de</strong> mit weiser Vorsorge lediglich <strong>de</strong>m Instinkte<br />
anvertraut haben.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat fin<strong>de</strong>n wir auch, daß, je mehr eine kultivierte<br />
Vernunft sich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Absicht auf <strong>de</strong>n Genuß<br />
<strong>de</strong>s Lebens und <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit abgibt, <strong>de</strong>sto weiter<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch von <strong><strong>de</strong>r</strong> wahren Zufrie<strong>de</strong>nheit abkomme,<br />
woraus bei vielen, und zwar <strong>de</strong>n Versuchtesten<br />
im Gebrauche <strong><strong>de</strong>r</strong>selben, wenn sie nur aufrichtig<br />
genug sind, es zu gestehen, ein gewisser Grad von<br />
Misologie, d.i. Haß <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft entspringt, weil sie<br />
nach <strong>de</strong>m Überschlage alles Vorteils, <strong>de</strong>n sie, ich will<br />
nicht sagen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfindung aller Künste <strong>de</strong>s gemeinen<br />
Luxus, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n so gar von <strong>de</strong>n Wissenschaf-<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie