Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25056 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 110<br />
wir je<strong>de</strong>m vernünftigen Wesen, das einen Willen hat,<br />
notwendig auch die I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit leihen müssen,<br />
unter <strong><strong>de</strong>r</strong> es allein handle. Denn in einem solchen<br />
Wesen <strong>de</strong>nken wir uns eine Vernunft, die praktisch<br />
ist, d.i. Kausalität in Ansehung ihrer Objekte hat.<br />
Nun kann man sich unmöglich eine Vernunft <strong>de</strong>nken,<br />
die mit ihrem eigenen Bewußtsein in Ansehung ihrer<br />
Urteile an<strong><strong>de</strong>r</strong>wärts her eine Lenkung empfinge, <strong>de</strong>nn<br />
als<strong>de</strong>nn wür<strong>de</strong> das Subjekt nicht seiner Vernunft, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
einem Antriebe, die Bestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Urteilskraft<br />
zuschreiben. Sie muß sich selbst als Urheberin ihrer<br />
Prinzipien ansehen, unabhängig von frem<strong>de</strong>n Einflüssen,<br />
folglich muß sie als praktische Vernunft, o<strong><strong>de</strong>r</strong> als<br />
Wille eines vernünftigen Wesens, von ihr selbst als<br />
frei angesehen wer<strong>de</strong>n; d.i. <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille <strong>de</strong>sselben kann<br />
nur unter <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit ein eigener Wille sein,<br />
und muß also in praktischer Absicht allen vernünftigen<br />
Wesen beigelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie