Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24979 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 33<br />
gen zu seiner eigenen Belehrung aufrichtig bestimmen<br />
will, und, was das meiste ist, er kann im letzteren<br />
Falle sich eben so gut Hoffnung machen, es recht zu<br />
treffen, als es sich immer ein Philosoph versprechen<br />
mag, ja ist beinahe noch sicherer hierin, als selbst <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
letztere, weil dieser doch kein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Prinzip als<br />
jener haben, sein Urteil aber, durch eine Menge frem<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />
nicht <strong>zur</strong> Sache gehöriger Erwägungen, leicht<br />
verwirren und von <strong><strong>de</strong>r</strong> gera<strong>de</strong>n Richtung abweichend<br />
machen kann. Wäre es <strong>de</strong>mnach nicht ratsamer, es in<br />
moralischen Dingen bei <strong>de</strong>m gemeinen Vernunfturteil<br />
bewen<strong>de</strong>n zu lassen, und höchstens nur Philosophie<br />
anzubringen, um das System <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten <strong>de</strong>sto vollständiger<br />
und faßlicher, imgleichen die Regeln <strong><strong>de</strong>r</strong>selben<br />
zum Gebrauche (noch mehr aber zum Disputieren)<br />
bequemer darzustellen, nicht aber, um selbst in praktischer<br />
Absicht <strong>de</strong>n gemeinen Menschenverstand von<br />
seiner glücklichen Einfalt abzubringen, und ihn durch<br />
Philosophie auf einen neuen Weg <strong><strong>de</strong>r</strong> Untersuchung<br />
und Belehrung zu bringen<br />
Es ist eine herrliche Sache um die Unschuld, nur es<br />
ist auch wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um sehr schlimm, daß sie sich nicht<br />
wohl bewahren läßt und leicht verführt wird. Deswegen<br />
bedarf selbst die Weisheit – die sonst wohl mehr<br />
im Tun und Lassen, als im Wissen besteht – doch<br />
auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Wissenschaft, nicht um von ihr zu lernen,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ihrer Vorschrift Eingang und Dauerhaftigkeit<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie