Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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24961 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 15<br />
reichung irgend eines vorgesetzten Zweckes, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
allein durch das Wollen, d.i. an sich, gut, und, für<br />
sich selbst betrachtet, ohne Vergleich weit höher zu<br />
schätzen, als alles, was durch ihn zu Gunsten irgend<br />
einer Neigung, ja, wenn man will, <strong><strong>de</strong>r</strong> Summe aller<br />
Neigungen, nur immer zu Stan<strong>de</strong> gebracht wer<strong>de</strong>n<br />
könnte. Wenn gleich durch eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Ungunst<br />
<strong>de</strong>s Schicksals, o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch kärgliche Ausstattung<br />
einer stiefmütterlichen Natur, es diesem Willen gänzlich<br />
an Vermögen fehlete, seine Absicht durchzusetzen;<br />
wenn bei seiner größten Bestrebung <strong>de</strong>nnoch<br />
nichts von ihm ausgerichtet wür<strong>de</strong>, und nur <strong><strong>de</strong>r</strong> gute<br />
Wille (freilich nicht etwa ein bloßer Wunsch, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
als die Aufbietung aller Mittel, so weit sie in unserer<br />
Gewalt sind) übrig bliebe: so wür<strong>de</strong> er wie ein Juwel<br />
doch für sich selbst glänzen, als etwas, das seinen<br />
vollen Wert in sich selbst hat. Die Nützlichkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fruchtlosigkeit kann diesem Werte we<strong><strong>de</strong>r</strong> etwas zusetzen,<br />
noch abnehmen. Sie wür<strong>de</strong> gleichsam nur die<br />
Einfassung sein, um ihn im gemeinen Verkehr besser<br />
handhaben zu können, o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Aufmerksamkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>er, die noch nicht gnug Kenner sind, auf sich zu<br />
ziehen, nicht aber, um ihn Kennern zu empfehlen, und<br />
seinen Wert zu bestimmen.<br />
Es liegt gleichwohl in dieser I<strong>de</strong>e von <strong>de</strong>m absoluten<br />
Werte <strong>de</strong>s bloßen Willens, ohne einigen Nutzen<br />
bei Schätzung <strong>de</strong>sselben in Anschlag zu bringen,<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie