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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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24983 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 37<br />

Natur Erwähnung taten, die zwar e<strong>de</strong>l gnug sei, sich<br />

eine so achtungswürdige I<strong>de</strong>e zu ihrer Vorschrift zu<br />

machen, aber zugleich zu schwach, um sie zu befolgen,<br />

und die Vernunft, die ihr <strong>zur</strong> Gesetzgebung dienen<br />

sollte, nur dazu braucht, um das Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Neigungen, es sei einzeln, o<strong><strong>de</strong>r</strong>, wenn es hoch kommt,<br />

in ihrer größten Verträglichkeit unter einan<strong><strong>de</strong>r</strong>, zu besorgen.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat ist es schlechterdings unmöglich, durch<br />

Erfahrung einen einzigen Fall mit völliger Gewißheit<br />

auszumachen, da die Maxime einer sonst pflichtmäßigen<br />

Handlung lediglich auf moralischen Grün<strong>de</strong>n und<br />

auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung seiner Pflicht beruhet habe. Denn<br />

es ist zwar bisweilen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall, daß wir bei <strong><strong>de</strong>r</strong> schärfsten<br />

Selbstprüfung gar nichts antreffen, was außer<br />

<strong>de</strong>m moralischen Grun<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflicht mächtig genug<br />

hätte sein können, uns zu dieser o<strong><strong>de</strong>r</strong> jener guten<br />

Handlung und so großer Aufopferung zu bewegen; es<br />

kann aber daraus gar nicht mit Sicherheit geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n, daß wirklich gar kein geheimer Antrieb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Selbstliebe, unter <strong><strong>de</strong>r</strong> bloßen Vorspiegelung jener<br />

I<strong>de</strong>e, die eigentliche bestimmen<strong>de</strong> Ursache <strong>de</strong>s Willens<br />

gewesen sei, dafür wir <strong>de</strong>nn gerne uns mit einem<br />

uns fälschlich angemaßten edlern Bewegungsgrun<strong>de</strong><br />

schmeicheln, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat aber selbst durch die angestrengteste<br />

Prüfung hinter die geheimen Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

niemals völlig kommen können, weil, wenn vom mo-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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