Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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24964 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 18<br />
ten (die ihnen am En<strong>de</strong> auch ein Luxus <strong>de</strong>s Verstan<strong>de</strong>s<br />
zu sein scheinen) ziehen, <strong>de</strong>nnoch fin<strong>de</strong>n, daß<br />
sie sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat nur mehr Mühseligkeit auf <strong>de</strong>n<br />
Hals gezogen, als an Glückseligkeit gewonnen haben,<br />
und darüber endlich <strong>de</strong>n gemeinern Schlag <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen,<br />
welcher <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitung <strong>de</strong>s bloßen Naturinstinkts<br />
näher ist, und <strong><strong>de</strong>r</strong> seiner Vernunft nicht viel Einfluß<br />
auf sein Tun und Lassen verstattet, eher benei<strong>de</strong>n, als<br />
geringschätzen. Und so weit muß man gestehen, daß<br />
das Urteil <strong><strong>de</strong>r</strong>er, die die ruhmredige Hochpreisungen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteile, die uns die Vernunft in Ansehung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Glückseligkeit und Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Lebens verschaffen<br />
sollte, sehr mäßigen und sogar unter Null<br />
herabsetzen, keinesweges grämisch, o<strong><strong>de</strong>r</strong> gegen die<br />
Güte <strong><strong>de</strong>r</strong> Weltregierung undankbar sei, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n daß<br />
diesen Urteilen ingeheim die I<strong>de</strong>e von einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
und viel würdigern Absicht ihrer Existenz zum Grun<strong>de</strong><br />
liege, zu welcher, und nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit, die<br />
Vernunft ganz eigentlich bestimmt sei, und welcher<br />
darum, als oberster Bedingung, die Privatabsicht <strong>de</strong>s<br />
Menschen größtenteils nachstehen muß.<br />
Denn da die Vernunft dazu nicht tauglich genug ist,<br />
um <strong>de</strong>n Willen in Ansehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gegenstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>sselben<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> Befriedigung aller unserer Bedürfnisse<br />
(die sie zum Teil selbst vervielfältigt) sicher zu leiten,<br />
als zu welchem Zwecke ein eingepflanzter Naturinstinkt<br />
viel gewisser geführt haben wür<strong>de</strong>, gleichwohl<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie